Verbaute Zukunft

Steirer haben die Nase voll von Wohnklötzen

Steiermark
28.01.2022 06:15

Der „Krone“-Aufruf gegen das Zubetonieren unserer Grünen Mark stößt auf großes Echo: Aus allen Ecken des Landes erreichen uns Zusendungen besorgter Bürger. In Graz regt sich indessen Widerstand gegen ein geplantes Mega-Wohnbauprojekt bei der Messe. Der Bezirksrat Jakomini fordert jetzt sogar einen Baustopp.

„Wegen unserer Bausünden werden unsere Enkelkinder in einer Betonwüste ohne Natur aufwachsen!“ - Sehr emotionale Zuschriften und viele konkrete Beispiele der ausufernden Bauwut erreichen uns dieser Tage. Grundtenor: „Ich bin nicht grundsätzlich gegen neue Bauprojekte, aber gegen die Art und Weise, wie gebaut wird.“

Sorge um das steirische Landschaftsbild
Vor allem große Wohnbauprojekte, die nicht ins Dorfgefüge passen und wenig ansehnlich sind, erhitzen die Gemüter - und das ausnahmslos in allen Teilen des Landes. „Große Immobilienfirmen und Bauträger planen riesige Siedlungen, die nicht ins Landschaftsbild passen“, schreibt uns etwa eine Leserin aus der Weststeiermark. Dass auswärtige Investoren ohne Rücksicht auf die örtliche Bevölkerung die Bauwut vorantreiben, ist vielen ein besonderer Dorn im Auge. Kritische Bürger orten in diesem Zusammenhang Fehler und Ungereimtheiten bei Flächen-Umwidmungen.

Kampf gegen Betonklotz bei der Grazer Messe
Besonders viele laute Aufschreie kommen aus der Landeshauptstadt. Gegen ein geplantes Mega-Projekt bei der Grazer Messe formiert sich nun heftiger Widerstand, nicht nur seitens der Anrainer, sondern auch auf politischer Ebene: Der Bezirksrat Jakomini fordert in einem Beschluss von der Stadtregierung einen Baustopp am Areal des Messeparkplatzes in der Fröhlichgasse.

Hier soll ein gewaltiger Beton-Koloss mit Wohnungen und Büros auf bis zu zehn Geschossen entstehen. „Nach Ankündigung der neuen Koalition zu einem Richtungswechsel in der Verbauung der Stadt ist es jetzt an der Zeit, für das noch freie Areal im Herzen von Jakomini sofortige Schritte einzuleiten“, sagt ÖVP-Bezirksrat Klaus Strobl. Zumal nur einen Steinwurf entfernt auch der Styriapark vom gleichnamigen Medienkonzern verkauft wurde und ebenfalls zubetoniert wird.

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