Die Gastwirtin Karin P. aus Sirnitz war am Freitag kurz vor 5 Uhr früh unter dem Gipfel des Ulrichsbergs zusammengebrochen. Sie hatte zuvor über brennende Schmerzen in der Brust und Übelkeit geklagt. Sofort wurde der Notruf gewählt. Doch das Rettungsteam konnte nicht zur Notfallstelle vordringen - der Schranken blockierte den Weg und musste erst aufgebrochen werden. Eine Bergung mit dem Rettungshubschrauber war aufgrund der Dunkelheit nicht möglich.
"Bis zu 20 Minuten haben wir dann durch den Schranken verloren", ärgert sich Landesrettungskommandant Georg Tazoll: "Wir hatten bisher immer einen Schlüssel, nur seit Tilo Berlin vor drei Jahren den Berg gekauft hat, bekommen wir keinen."
Berlin: "Feuerwehr hatte den Schlüssel"
Berlin hatte am Freitag selbst noch am Vier-Berge-Lauf teilgenommen, nach Bekanntwerden des Vorfalls brach er die Wanderung aber sofort ab. Die Kritik des Roten Kreuzes kann der Bergbesitzer nicht nachvollziehen: "Was da passiert ist, tut mir außerordentlich leid. Aber Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr, die nur 300 Meter von der Unglücksstelle entfernt waren, hatten ja den Schlüssel." Den Rettungskräften wiederum war nicht bekannt, dass die Feuerwehr in der Nähe war...
Das Problem: Niemand ist für diese Brauchtumsveranstaltung verantwortlich. "Es gibt keinen Veranstalter, dem die Behörde Sicherheitsmaßnahmen vorschreiben kann", heißt es bei der Polizei. Daher erfuhr das Rote Kreuz zu spät, dass die Feuerwehr vor Ort war. Zur genauen Klärung der Todesursache wurde eine Obduktion angeordnet. Die Staatsanwaltschaft hat mittlerweile bereits Ermittlungen eingeleitet.
Tausende Pilger beim Vier-Berge-Lauf
Der Vier-Berge-Lauf ist eine traditionelle Wallfahrt am zweiten Freitag nach Ostern, dieser wird auch Dreinagelfreitag genannt (in Anlehnung an die drei Nägel, mit denen Jesus ans Kreuz geschlagen wurde). Die Wallfahrt beginnt mit einer Mitternachtsmesse am Magdalensberg nahe Klagenfurt und zieht jährlich Tausende Pilger an. Die Route führt über die vier Berge rund um St. Veit an der Glan, nämlich den Magdalensberg, den Ulrichsberg, den Veitsberg und den Lorenziberg. Die Gläubigen legen dabei in rund 16 Stunden mehr als 2.000 Höhenmeter zurück.
von Hannes Wallner ("Kärntner Krone") und kaerntnerkrone.at
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