Wirbel in Innsbruck

Verkehrsstadtrat: “Baustellen-Chaos war absehbar”

Tirol
06.05.2011 10:06
Das Baustellen-Chaos in Innsbruck mit Regionalbahn, Kanalsanierung und jetzt auch noch Sperre des Wifi-Tunnels hat sich schon im Herbst des Vorjahres abgezeichnet. Die SPÖ, zuständig für Verkehr und Tiefbau, sah das Unheil kommen, konnte es jedoch nicht abwenden: Mit Verweis auf Gefahr im Verzug, lange Vorlaufzeiten und EU-Richtlinie wurden alle Einwände abgeschmettert. Wer aufs Rad umsteigen will, hat es auch nicht besser, kritisieren die Liberalen.

"Wir haben schon im November davor gewarnt, dass eine derartige Häufung von Baustellen zu Verkehrsproblemen führen wird", erklärt Innsbrucks Verkehrsstadtrat Ernst Pechlaner (Bild). "Doch es lag nicht in unserem Einflussbereich."

Die Verkehrsbetriebe fassten bereits 2002 den Grundsatzbeschluss für die Regionalbahn und sagten "wir waren vorher da", als die Kommunalbetriebe (IKB) mit ihrer Kanalsanierung begannen. Diese sei aber aufgrund einer EU-Richtlinie unaufschiebbar, argumentierten die IKB. Und das Land verwies beim Wifi-Tunnel wegen mangelhaftem Brandschutz auf "Gefahr im Verzug". Zumindest im eigenen Einflussbereich untersagte Pechlaner die Einrichtung weiterer Baustellen: Belagsanierungen etwa in der Schneeburggasse müssen warten. "Außerdem haben wir Informationsschreiben an alle Bürgermeister im Umland versendet und auf die Umstände hingewiesen."

Liberale fordern Radweg
Wer den Staus aus dem Weg gehen will und aufs Rad steigt, hat auch nicht immer bessere Karten. GR Christian Kogler und Ronald Psaier vom "Liberalen Innsbruck" fordern einen neuen Radweg von der Grassmayrkreuzung zur Holzhammerbrücke für die zahlreichen Radler aus der Höttinger Au, die zu den Freizeiteinrichtungen Tivoli wollen. Eine Route führe durch die Stadt, aber viele fahren am Südring: "Da ist es aber oft lebensgefährlich", warnen die Liberalen.

von Philipp Neuner, Tiroler Krone

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