Nach Sexvideo-Skandal

Neuer Kurz-Chef half einst schon Hulk Hogan

Adabei
30.12.2021 23:14

Neuer Job für Sebastian Kurz: Der Ex-Kanzler kehrt Österreich beruflich den Rücken und wechselt als „Globalstratege“ zum US-Milliardär Peter Thiel. Kurz‘ neuer Chef kennt sich auch auf dem glatten Society-Parkett bestens aus - und das nicht nur, weil er 2018 aus dem Silicon Valley nach West Hollywood übersiedelte. Er half einst nämlich Hulk Hogan, den Prozess gegen den Klatschblog Gawker zu gewinnen, weil dieser ein Sextape des Wrestlers veröffentlicht hatte. Hintergrund: Thiel selbst wurde von Gawker einst als homosexuell geoutet.

„Peter Thiel is totally gay, people“, titelte 2007 der Silicon-Valley-Klatschblog „Valleywag“, der wiederum zum Klatschblog Gawker gehörte. Ein unfreiwilliges Outing, das den IT-Magnaten Peter Thiel, neuer Chef von Sebastian Kurz, nicht wirklich glücklich machte.

Und Gawker war es auch, gegen den Hulk Hogan 2016 erfolgreich vor Gericht zog: 115 Millionen Dollar Entschädigung musste der Blog von Nick Denton dem Wrestler zahlen, weil zuvor ein pikantes Filmchen des heute 68-Jährigen auf der Webseite online gegangen war. Dieses zeigte, wie sich der Muskelprotz mit dem blonden Bärtchen mit einer feschen Brünetten - die aber dummerweise nicht seine damalige Ehefrau Linda war - im Schlafzimmer vergnügte. 

Thiel mit Hogan gegen Gawker
Pikant: Thiel gab zu, Hogan zehn Millionen Dollar gegeben zu haben, damit dieser sich den Prozess gegen die Promi-Webseite überhaupt leisten konnte. In der „New York Times“ gestand Thiel nach dem Urteil gegen Gawker, das das Unternehmen schließlich in den finanziellen Ruin trieb, außerdem, er habe bereits vor Jahren ein Team von Anwälten finanziert, um „Opfer“ von Gawkers Berichterstattung zu finden und bei Klagen zu unterstützen.

Im Prozess von Hogan sei es ihm jedoch „weniger um Rache als um konkrete Abschreckung“ gegangen, so Thiel damals. Immerhin hätten die Blogs von Gawker grundlos das Leben von Leuten ruiniert. Seine Hilfe für den Wrestler sei also vielmehr „eine wohltätige Sache“ gewesen. Schon zuvor betitelte Thiel die Klatscheite als „Al-Qaida vom Silicon Valley“. 

„Ich bin stolz, ein Republikaner zu sein“
Nach dem unfreiwilligen Outing von Gawker ging Thiel mit seiner Homosexualität ziemlich offen um. Seit 2017 ist er mit Matt Danzeisen verheiratet. Und 2016 hielt Thiel schließlich auf dem Parteitag der Republikaner in Cleveland eine flammende Rede, in der er Trump als Retter der Nation betitelte. „Ich bin stolz, homosexuell zu sein. Ich bin stolz, ein Republikaner zu sein. Vor allem bin ich stolz, Amerikaner zu sein“, erklärte Thiel unter Applaus.

Als Financier und Berater unterstützt Thiel, dessen Big-Data-Firma Palantir ihre Geschäfte insbesondere mit Regierungen und Geheimdiensten macht, zudem die Republikaner. Unter anderem gab es 2016 eine Millionenspende für die Trump-Kampagne.

Aber nicht nur zu Trump, sondern auch zu Kurz scheint Thiel ein enges Verhältnis zu haben. Schon 2019 trafen sich die beiden bei einer Reise von Kurz als Bundeskanzler ins Silicon Valley. Laut „Puls 24“ habe Thiel Kurz zudem darum gebeten, im Herbst 2021 eine Laudatio für ihn in Berlin zu halten. Aufgrund der Chat-Affäre, Hausdurchsuchungen und Korruptionsermittlungen im Umfeld des Ex-Kanzlers wurde daraus aber nichts.

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(Bild: kmm)



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