Skurrile Erlebnisse

Wenn das Weihnachtsfest leicht aus dem Ruder läuft

Musik
23.12.2021 16:55

Nicht erst seit dem heimischen Erfolgsfilmdoppel „Single Bells“ und „O Palmenbaum“ wissen wir, dass das Weihnachtsfest gerne von ruhiger Besinnlichkeit zur Pleiten-, Pech- und Pannenshow mutieren kann. Auch Musiker und Musikerinnen aus Österreich haben zu Weihnachten ganz spezielle Erinnerungen, die von schmackhaft über kurios bis hin zu erschreckend reichen.

(Bild: kmm)

Yasmo
Als wir 18 waren sind meine beste Freundin und ich nach dem Familienfest in den damaligen Ost Klub im Vierten Bezirk fortgegangen. Um 3 Uhr morgens gingen wir dann durch eine ganz kleine Gasse heim. Vor uns war ein Mann, drehte sich um, machte seinen Mantel auf und war nackt. Das war das „Weihnachtswunder des Vierten“. (lacht) Wir sind dann natürlich schnell eine andere Route heimgegangen. Wir hatten auch gar keine Angst vor ihm, dachten uns aber „Alter, es ist Weihnachten. Kannst du das nicht an einem anderen Tag machen?“ Zeig mal ein bisschen Respekt! (lacht)

Ewald Pfleger (Opus)
Ich habe mit meinem Sohn Paul Fische gemacht und der Plan war, dass sie paniert sind. Wir haben dann aber statt dem Mehl unabsichtlich zum Staubzucker gegriffen. Ich bin ein Liebhaber von süßen Speisen, aber das war so karamellisiert, dass man es nicht essen konnte. Karamellfisch war aber eine eigene Kreation, die sonst wohl so noch niemand hatte.

Oska
Ich habe eine ältere Schwester namens Leni, die mir sowohl vor jedem Geburtstag als auch vor jedem Weihnachtsfest verraten hat, was ich geschenkt bekommen werde. Ich musste also immer so tun, als würde ich nicht wissen, was unter dem Baum, oder neben der Geburtstagstorte auf mich wartet. Ihre Begründung war immer: Ich freue mich selber so sehr über dein Geschenk, ich kann es nicht mehr für mich behalten (alle in unserer Familie wissen: wer Leni ein Geheimnis erzählt, ist selbst Schuld). Mein verrücktestes Weihnachten war deswegen das Weihnachten, als Leni falsche Informationen zu meinen Geschenken erhalten hat. Ich war diesmal also wirklich sehr überrascht von meinem Geschenk, zumal ich dachte, dass wir uns das sowieso nie leisten könnten: einen Nintendo-DS. Ich glaube, ich habe sogar geweint vor Freude.

Thomas Spitzer (EAV)
Der Bravsten einer war ich nie, auch nicht im zarten Knabenalter von Zwölf. Als ich am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien meinen Ranzen ins Vorzimmer pfefferte, deutete mir sogleich der paralysierende Blick meines gestrengen Herrn Papa: „Hat der Filius was ausgefressen, kann die Bescherung er vergessen!“ Mir war sofort klar: „Das kann nur bedeuten, dass keine Weihnachtsglocken läuten“. Tatsächlich hieß es zwei Wochen Kinderzimmerarrest mit Nachtscherm unterm Bett statt Klogang - und ohne den führt kein Weg am Christbaum vorbei... (von Geschenken war in den 60ern sowieso nur äußerst selten die Rede). Was genau der Grund für das harte Strafausmaß war, weiß ich nicht mehr. Vermutlich habe ich einen Fallfehler gemacht oder sonst was Unverzeihliches.

Aber meine etwas klügere, wie auch ältere Schwester wusste wieder einmal mehr, den alten Despoten auszutricksen. Nachdem ihr Kinderzimmer (wir wohnten damals im sechsten Stock eines Hochhauses in Graz-Liebenau) neben dem meinen lag, band sie ein geschmücktes Minibäumchen an eine lange Schnur und pendelte dieses so lange hin und her, bis ich es von meinem Fenster aus greifen konnte. So konnte ich in meiner Diaspora zwar einsam, aber ob der Tatsache, dem alten Spitzer ein Schnippchen geschlagen zu haben, doch zufrieden grinsend sowas ähnliches wie Weihnachten feiern. Danke im Nachhinein, liebe Eva, für dieses spezielle Geschenk... Dieser Erfahrung verdanke ich bis heute die Langzeiterkenntnis: Was ist das Beste oder Schönste an den guten, alten Zeiten? Dass sie vorbei sind! Frohes Fest!

Maria Bill
Wir haben als Kinder das Krippenspiel aufgeführt. Ich war der Josef und meine Schwestern die Maria, der Hirte und das Engerl. Meine jüngste Schwester, der Hirte, hat das Brot vergessen. Das Engerl kam dann rein und hat anstatt zu singen in breitem Schweizerdeutsch gesagt „Das Hirtlein hat das Brot vergessen“, worauf die Erwachsenen vor Lachen zusammengebrochen sind. Damit war auch das Krippenspiel abrupt zu Ende.

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