Coronasituation

Opposition greift an, Regierung rechtfertigt sich

Vorarlberg
18.11.2021 10:02

Gesundheitslandesrätin Rüscher verteidigte sich in der Aktuellen Stunde des Vorarlberger Landtags am Mittwoch gegen Vorwürfe und präsentierte neue Wege bei Pandemiebekämpfung.

Das derzeit regierende Testchaos im Land war ein gefundenes Fressen für die Opposition: Laut Sabine Scheffknecht (NEOS) lagen die Ergebnisse mancher PCR-Tests vom Samstag am Mittwochmorgen immer noch nicht vor. „3G am Arbeitsplatz einzuführen, ohne sicherzustellen, dass genügend Testkapazitäten vorhanden sind, ist weit entfernt von Leadership“, schimpfte die pinke Klubchefin. Versäumnisse beim Aufbau der PCR-Testkapazitäten ortete auch Manuela Auer (SPÖ). Offenbar sei Landesrat Christian Gantner im Sommer der Meinung gewesen, dass ein solches System im Herbst locker aufzubauen und anzubieten sei.

„Herr Landesrat Gantner, wie locker hammas denn jetzt mit den PCR-Tests?“, wollte sie von ihm wissen. Zudem sei der Sommer nicht genutzt worden, um die Impfquote zu erhöhen oder - wie etwa in Spanien oder Portugal - auf strengere Maßnahmen zu setzen. „Den Sommer ein zweites Mal zu verschlafen, dafür gibt es keine Entschuldigung“, resümierte Auer.

Stimmt so nicht, verteidigte Gesundheitslandesrätin Martina Rüscher das Handeln auf Landesebene und streute sogleich Asche auf ihr eigenes Haupt: „Die Verantwortung für das Testen liegt seit dem Sommer wieder bei mir. Und ich entschuldige mich für das entstandene Chaos.“ Allerdings habe man den Sommer keineswegs verschlafen: Unter anderem hätte man mit der Bundesbeschaffungs-GmbH einen Vertrag abgeschlossen, um PCR-Testungen zügig abwickeln zu können - allerdings würden die zugesagten Leistungen nicht eingehalten.

„Wir versuchen Tag und Nacht, Lösungen zu finden“, versicherte Rüscher. So würden behördliche Testungen derzeit in der Pathologie Feldkirch vorgenommen, weiters will das Land auf Wohnzimmer-Gurgeltests setzen, die in einem eigenen kleinen Labor ausgewertet werden sollen.

„Verzichten Sie bitte auf die Behandlung auf der Intensivstation“
Für Empörung sorgte ein Sager von ÖVP-Gesundheitssprecherin Sabine Andexlinger. Diese hatte sich über den Vorwurf geärgert, dass die Ärzteschaft in Sachen Immunisierung zu wenig aufgeklärt hätte, und ließ ihrem Groll auf alle Impfskeptiker freien Lauf: „Wenn Ihnen das Vakzin nach 7,5 Milliarden Anwendungen zu wenig erprobt ist, dann verzichten Sie bitte auch auf eine Behandlung auf der Intensivstation. Dort könnte es passieren, dass Sie mit weit weniger erprobten Medikamenten behandelt werden!“ Landesrat Johannes Rauch sah sich daraufhin genötigt, klarzustellen, dass jeder eine Behandlung erhält, würde diese benötigt.

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