„Schließen keinen aus“

2G erwünscht: Schimpf-Orgie gegen Linzer Ärzte

Oberösterreich
16.11.2021 07:00

„Ich war richtig froh, dass mein Auto nicht zerkratzt war und es vor der Ordination keine Demo gab“ - am Montag bekamen Mediziner Reinhold Kaisergruber, sein Kollege Michael Lackner und das Ordinations-Team eine Beschimpfungs-Orgie ab. Grund: Man plakatierte, dass 2G in den Behandlungsräumen erwünscht ist. „Aber wir schließen niemanden aus, wollen nur die Leute sensibilisieren.“

„Wir haben noch nie jemanden nach seinem Impfstatus gefragt. Tun wir auch nicht. Aber ja, uns sind geimpfte und genesene Patienten lieber. Aus Schutz für uns, die Mitarbeiterinnen und auch die anderen Patienten, die im Wartezimmer sind“, sagen die Hautärzte. Ausschließen würden sie aber niemanden. „Wir hoffen nur, dass wir ein paar Leute motivieren, sich impfen zu lassen, dass diese grausliche Situation auf den Intensivstationen besser wird.“

„Wir haben eine dicke Haut und halten das aus“
„Ich weiß gar nicht, wie viele Mails die Kolleginnen gelöscht haben, die voll mit Beschimpfungen waren. Wir zählen sie nicht“, sagen die Kassenärzte. Und die Damen am Empfang haben offenbar auch eine dicke Haut: „Sie glauben gar nicht, was wir uns anhören müssen. Aber wir stehen da drüber, halten das aus. Und das Wartezimmer ist trotzdem bummvoll.“

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Ich gehe davon aus, dass jeder Arzt weiß, was er tut. In Zeiten mit derart hohen Inzidenzzahlen können in einem Gesundheitsbetrieb natürlich auch strenge Regeln zum Schutz von Mitarbeitern und Patienten erlassen werden.

Felix Wallner, Kammeramtsdirektor

Notfälle müssen behandelt werden
„Auch ein Ausschließen von Nicht-Geimpften wäre sogar für Kassenärzte möglich. Sie müssen aber eine sachliche Begründung finden. Etwa den Schutz der Mitarbeiter und anderen Patienten, wenn die Wartebereiche nicht groß genug sind“, sagt Kammeramtsdirektor Felix Wallner von der Ärztekammer OÖ. Bei Wahlärzten gibt es ohnehin keine Pflicht der Mediziner, irgendeinen Patienten zu nehmen, während Kassenärzte eine sachliche Begründung brauchen. Meistens ist diese: „Wir sind voll und können keine weiteren Patienten aufnehmen.“

Bei Notfällen gibt es natürlich keine Ausnahmen. Es muss behandelt werden.

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