„Subversion, Sabotage“

Klima-Prognose: Bis 2100 wohl 2,4 Grad Erwärmung

Wissenschaft
09.11.2021 17:19

Wenn die Zusagen aller Staaten zum Klimaschutz für das Jahr 2030 umgesetzt werden, klettert die Erderwärmung Forschern zufolge bis zum Ende des Jahrhunderts immer noch auf etwa 2,4 Grad. Bleiben die Nationen untätig bzw. weitere Ankündigungen aus, steigt die Erderwärmung sogar auf 2,7 Grad. Belastbare, konkrete Konzepte fehlen aber vielerorts noch.

Das zeigen neue Prognosen des Climate Action Tracker (CAT), die am Dienstag auf der Weltklimakonferenz in Glasgow veröffentlicht wurden. Das im Pariser Klimaabkommen von 2015 vereinbarte Ziel ist aber, den Temperaturanstieg auf unter zwei Grad, möglichst 1,5 Grad, im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen. Dafür müssten nach Berechnungen des Weltklimarats bis 2030 die Emissionen klimaschädlicher Treibhausgase halbiert werden.

Klimakonferenz mit „Glaubwürdigkeitslücke“
Die CAT-Forscher stellten fest, dass zur Halbzeit der Klimakonferenz in Schottland eine „Glaubwürdigkeitslücke“ klaffe zwischen dem, was gesagt, und dem, was getan werde. Auch ein „optimistisches Szenario“ von lediglich 1,8 Grad Erwärmung sei denkbar - aber nur, wenn diejenigen Staaten ihre langfristigen Zusagen einhielten, die bis zur Mitte des Jahrhunderts klimaneutral werden wollen. Dazu fehlen aber den meisten Ländern belastbare, konkrete Konzepte.

„Kompromissloser Einsatz“ notwendig
Greenpeace-Chefin Jennifer Morgan nannte die Prognose erschreckend: „Es ist ein niederschmetternder Bericht, der in jeder gesunden Welt Regierungen dazu veranlassen würde, sofort ihre Differenzen beizulegen und mit kompromisslosem Einsatz einen Deal zur Rettung unserer Zukunft auszuarbeiten.“ Stattdessen sehe man auf der COP26 „Subversion, Sabotage und Selbstsucht“ der Mächtigen, während verletzliche Staaten um ihr Leben kämpfen.

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