Aus Postkästen – vor allem nahe von Banken und Großfirmen – werden gezielt Postsendungen „rausgefischt“, die nach Geschäftsinhalt samt Rechnung ausschauen. Bei Erfolg werden die Bankdaten der Rechnungsleger verändert, „und zwar so gut, dass es nicht auffällt“, weiß Staatsanwalt Florian Pöschl. Der Empfänger überweist arglos – und das Geld landet bei der kriminellen Bande.
„Das bin ich nicht“
Vor Gericht in Wien sitzen laut Verteidiger quasi die zwei Zwerge von links: „Es fehlt ihnen an sprachlichem, intellektuellem und technischem Know-how.“ Die angeklagten Schwarzafrikaner gelten als Unterläufer, wurden mit falschen Pässen und Spezialtelefonen zwecks Kontoöffnung ausgestattet – und sind nicht einmal geständig, wo Leugnen zwecklos ist. Trotzdem wird es versucht. Nur 1,80 sei er, sagt der eine angeklagte Hüne, der gut 1,90 Meter misst, über Zeugenaussagen. Bei jedem vorgelegtem Foto aus Kameras heißt es: „Das bin nicht ich.“
Denn es geht um viel – Haft wie Geld. Staatsanwalt Pöschl hat 46 Fakten angeklagt, der Schaden beträgt immerhin knapp zwei Millionen Euro. Geschädigte sind Firmen wie die OMV, aber auch die Nationalbank. Der Prozess wird fortgesetzt.
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