„Christinas Leidenschaft waren die Berge. Das ist für uns ein Trost“ - vier erwachsene Kinder und der Ehemann trauern in Linz um Mutter und Gattin. Die 49-Jährige war am Traunstein rund 100 Meter in den Tod gestürzt. Es war eine Vorbereitungs-Tour für eine Nepal-Bergreise gewesen.
„Als zwei Polizisten vor der Tür gestanden sind, dachte ich zuerst, es ist wieder einmal eingebrochen worden. Doch dann sagten sie, dass es einen Unfall gegeben habe“ – der Ehemann von Christina H. aus Linz-Urfahr muss, wie er selbst sagt, den Tod seiner Frau erst realisieren. Sie war am Montag mit einem Bergkameraden aus St. Georgen/Gusen zur Tour über die Südwand auf den Traunstein aufgebrochen.
„Keine Vorwürfe“
„Sie wären gemeinsam demnächst nach Nepal gereist, dies sollte zur Vorbereitung dienen“, erzählt der vierfache Vater und, dass er dem Begleiter (61) sicher keine Vorwürfe macht. „Er hat mir erzählt, sie hatten kurz gehalten, um sich zu orientieren, dann hat er das Geräusch eines ausbrechenden Steins gehört, sich umgedreht und Christina 100 Meter unten gesehen. Er konnte nichts machen.“
Sicherheit an erster Stelle
Die Hausfrau und Mutter von drei Töchtern und eines Sohnes - alle Kinder studieren - suchte ihren Ausgleich auf den Bergen. „Als es wieder ging, als die Kinder groß wurden, hat sie diese Leidenschaft wieder leben können“, erzählt der Ehemann, der sie auch immer wieder bei leichteren Touren begleitet hat. Sicherheit stand immer an oberster Stelle: „Bei einer Tour auf den Muztagata hat sie aus Sicherheitsbedenken auf 6300 Metern umgedreht, ist nicht zum Gipfel aufgestiegen.“
Runder Geburtstag stand bevor
Regelmäßig war Christina H. bei Schulungen des Alpenvereins oder der Naturfreude, hatte Demut und Respekt vor den Bergen. Christina H. hätte in drei Wochen ihren 50. Geburtstag gefeiert, hätte noch viel vorgehabt, gerne den einen oder anderen 7000er erklommen. „Ihr Schicksal hat sich erfüllt. Aber viel zu früh.“
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