Einsatz-Training

Spezialeinheit WEGA legt „Krone“ in Handschellen

Spannender Blick hinter die Kulissen bei der Wiener Sondereinheit WEGA: In der Landestrainingszentrale in Erdberg durfte sich die „Krone“ nicht nur verhaften lassen, sondern auch in die Rolle eines Polizisten schlüpfen. Um sich in realistischen Übungsszenarien annähernd ein Bild davon zu machen, welch große Herausforderungen die Beamten tagtäglich bewältigen müssen.

Binnen weniger Sekunden ist es geschehen: Man liegt am Boden, bewegungsunfähig, fixiert von zwei Beamten. Eine äußerst unangenehme Situation, zugegeben. Aber entgegen der Optik nicht schmerzhaft. Denn: „Auch wenn es so aussehen mag - aber Beamte knien im Regelfall nicht auf der am Boden liegenden Person“, erklärt der WEGA-Einsatztrainer. Tatsächlich ist das Knie bei dieser Einsatztechnik unter der Achselhöhle positioniert.

Nach einer kurzen Waffen-Schulung dürfen dann auf der hausinternen Schießanlage auch einige Kugeln abgefeuert werden - selbstverständlich unter strengen Sicherheitsvorkehrungen, und nur mit ungefährlicher Farbmunition. Dann wird es ernst - zumindest in unserem Übungsszenario: „Alarmierung wegen Lärmbelästigung durch zu laute Musik“. Zugegeben: Ein recht langweilig klingender Einsatzgrund. Das müsste selbst für einen Journalisten zu regeln sein.

Würde man meinen: Der Mieter ist volltrunken, verärgert über den vom Nachbarn geschickten Polizeibesuch - und wird von Sekunde zu Sekunde aggressiver. Plötzlich attackiert er die Kollegin, und die Situation ist nun völlig außer Kontrolle. „Es sind meist die vermeintlich banalsten Einsätze, die am Ende eskalieren. Und die zu lebensgefährlichen Situationen für die Kollegen führen“, weiß der langjährige Chef der Sondereinheit Ernst Albrecht.

„Ob eine Rauferei unter Betrunkenen am Würstelstand, oder eben eine Lärmerregung in einem Wohnhaus - die alarmierten Polizisten wissen im Vorfeld nie genau, wer oder was sie vor Ort erwartet. Die Beamten müssen stets auf alles gefasst sein und unter großem Stress in Bruchteilen von Sekunden die richtigen Entscheidungen treffen. Dafür trainieren wir - dennoch sind auch wir nur Menschen“, erklärt der WEGA-Boss.

Eine Botschaft ist dem erfahrenen Top-Polizisten besonders wichtig: „Kriminalfilme und -serien haben nichts mit unserer Realität zu tun. Nur weil ich einen Verdächtigen mit einer Kugel treffe, fliegt dieser nicht im hohen Bogen meterweit nach hinten. Oft bekommen Personen gar nicht mit, dass sie angeschossen wurden und marschieren beispielsweise mit dem Messer in der Hand weiter auf dich zu.“

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