Die Folgen der Pandemie sind in unterschiedlichen Lebensrealitäten spürbar, wie auch bei der Pannonischen Tafel deutlich wird: Der Verein berichtet von zahlreichen Betroffenen, die vor Corona finanziell gut gestellt waren und heute armutsgefährdet sind. Bei der Tafel um Hilfe zu bitten ist für viele meist der letzte Ausweg.
Die Pannonische Tafel sah sich in den vergangenen Monaten mit einer doppelt so hohen Nachfrage konfrontiert. Während es vor der Krise zu fünf Anmeldungen pro Woche kam, suchen seither bis zu 15 Familien um Hilfe bei dem privaten Sozialverein an.
Auf der anderen Seite wurde die Pannonische Tafel speziell von jenem Teil der Bevölkerung aufgefangen, der finanziell gut durch die Krise kam. Hier zeigt sich Roschek dankbar für den Rückhalt der Burgenländer. Durch den persönlichen Bezug im Umfeld sei die Spendenbereitschaft überaus hoch.
In den letzten Monaten sind vor allem Burgenländer auf uns zugekommen, die erst durch Corona in eine finanzielle Notlage geraten sind.
Andrea Roschek, Obfrau der Pannonischen Tafel
Scham bei Hilfesuchenden
Überraschend war für Andrea Roschek, dass die Ansuchen um Unterstützung vor allem seit diesem Frühjahr zugenommen haben: „Jene Burgenländer, die zuvor nicht armutserfahren waren, haben aufgrund ihres Ansehens in der Gesellschaft zuerst bei ihrer Familie Geld ausgeliehen. Erst als es ihnen nicht mehr möglich war, die existenziellen Kosten zu stemmen, haben sich Betroffene an uns gewendet.“
Besonders bei der Sozialberatung der Pannonischen Tafel wird deutlich, wie belastend die plötzliche Armutsfalle für Betroffene ist. Viele Gutverdiener, die zuvor gespendet haben, müssen nun selbst um Hilfe beim Verein ansuchen.
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