Der deutsche Schlagersänger Roberto Blanco hat sich mit einem Video an den Wiener Bürgermeister Michael Ludwig gewandt. In diesem fordert er ihn auf, „endlich Klarheit zu schaffen“, ob sein Namensvetter Ludwig van Beethoven afrikanischer Abstammung war. „Ich wette, dass Beethoven mir ähnlicher gesehen hat als Ihnen, Herr Bürgermeister!“, fordert er Ludwig heraus.
Der Molekularbiologe Prof. Walther Parson aus Innsbruck solle die Untersuchung durchführen und die Wahrheit ans Licht bringen. „Der kann das. Ich bin gespannt auf die Wahrheit und die ganze Welt brennt darauf“, sagte Blanco.
Film geplant
Blanco unterstützt mit dem Video die Recherchen des Filmemachers Simon de Normier (47), der laut „Stern“ seit zweieinhalb Jahren versucht, die Wahrheit zu finden. Es gebe mehrere Dokumente, die darauf hinweisen würden, dass Beethoven dunkle Haut hatte.
Der Historiker Dr. Ralf G. Jahn bestätigt das gegenüber dem „Stern“ und erklärte: „Es gibt mehrere Dokumente, die darauf hinweisen, dass er zu Lebzeiten dunkle Haut hatte und sich deutlich von der Wiener Durchschnittsbevölkerung abhob.“ Zuerst müsste man aber freilich die Echtheit der Gebeine überprüfen. Außerdem könnte bei dieser Gelegenheit ebenfalls geklärt werden, ob Beethoven ein uneheliches Kind hatte.
Erlaubnis des Bürgermeisters notwendig
„Wir brauchen die Exhumierungserlaubnis des Wiener Bürgermeisters, um endlich loslegen zu können“, so der Genealoge Jahn. Eine Stellungnahme des Wiener Rathauses dazu steht noch aus.
Der in Deutschland geborene Komponist Ludwig von Beethoven wurde 1827 in Wien begraben. Ursprünglich unter großer Anteilnahme der Wiener Bevölkerung am Währinger Friedhof, später bekam der Schöpfer der Europahymne „Ode an die Freude“, in der es „alle Menschen werden Brüder“ heißt, ein Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof.
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