Der „Equal Pay Day“ steht in Vorarlberg auch heuer wieder früher an als in allen anderen Bundesländern. Grund zum Feiern ist das wahrlich keiner: 26,2 Prozent beträgt der durchschnittliche Einkommensunterschied zwischen Männern und Frauen. Mit anderen Worten: Ab heute arbeiten Ländle-Frauen bis Jahresende „gratis“.
Im Grunde ist der „Equal Pay Day“ ein „Tag der Schande“. Nach wie vor werden Frauen in Vorarlberg systematisch unterbezahlt, nach wie vor kann von Chancengleichheit keine Rede sein. „Es ist eine unerträgliche Ungerechtigkeit, dass wir im Jahr 2021 immer noch so weit von echter Gleichstellung von Männern und Frauen am Arbeitsmarkt entfernt sind!“, ärgert sich den Iris Seewald, Landesfrauenvorsitzende der Gewerkschaftsfrauen.
Ein Blick auf die Zahlen zeigt, wie weit Vorarlberg hinterherhinkt: Mehr als 26 Prozent verdienen Frauen weniger als Männer, im Österreichschnitt liegt der sogenannte „Gender Pay Gap“ bei 18,5 Prozent, in Wien sind es gar nur 12,5 Prozent. „Und wir reden hier von einer Statistik, die ausschließlich ganzjährig Vollzeitbeschäftigte miteinander vergleicht“, macht Iris Seewald klar.
Die Folgen dieser Ungerechtigkeit liegen auf der Hand: Die Lohnunterschiede schaffen Abhängigkeiten und erhöhen die Gefahr von Altersarmut. Für Seewald braucht es daher dringend ein Maßnahmenbündel, um die Einkommensschere nachhaltig zu schließen - dazu müssten etwa ein Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz ab dem 1. Geburtstag des Kindes und höhere Löhne vor allem in frauendominierten Berufen gehören.
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