Nach der blutigen Auseinandersetzung zwischen zwei Türken Ende August in St. Pölten wurde am Mittwoch auf Anordnung des Landesgerichtes die Tat vor Ort nachgestellt. Die Ergebnisse sollen wichtige Erkenntnisse zum tatsächlichen Tathergang bringen. Auch der mutmaßliche Schütze war anwesend.
Mittwochfrüh wurde der Tatverdächtige an den Ort des Geschehens gebracht. Von Beamten flankiert und in Handschellen ging es zurück an den Tatort am Mühlweg, wo der 36-Jährige Ende August mehrere Schüsse auf einen langjährigen Kontrahenten abgegeben haben soll. Wie berichtet, kam es am frühen Abend des 21. August zu einer blutigen Auseinandersetzung in der Landeshauptstadt. Zwei türkische Staatsbürger - 36 und 30 Jahre alt - waren schon vor der Schießerei des Öfteren im Streit aneinandergeraten.
Im Zuge der Ermittlungen gab der Schütze an, in Notwehr gehandelt zu haben. „Der mutmaßliche Täter erklärt, er habe einen vermeintlichen Angriff des 30-jährigen Kontrahenten abwehren wollen“, erklärte Leopold Bien von der Staatsanwaltschaft St. Pölten wenige Tage später auf „Krone“-Anfrage.
Tatrekonstruktion
Der tatsächliche Tathergang wurde am Mittwoch von Ermittlern, Schießgutachter Ingo Wieser und dem mutmaßlichen Täter selbst vor Ort rekonstruiert - gilt es doch die Frage zu klären, ob der 36-Jährige tatsächlich in Notwehr gehandelt hat. Bei den Vernehmungen gab der Schütze an, der 30-Jährige sei mit einem metallischen Gegenstand auf ihn zugelaufen. Da habe er Angst bekommen und die Schüsse abgegeben. Der 36-Jährige soll zwischen zwei- und dreimal abgefeuert haben. Das Opfer erlitt dabei einen Oberschenkel- und Unterschenkel-Durchschuss.
Die Ermittlungen gestalten sich sehr komplex, gilt es doch die genauen Hintergründe aufzuklären. Die in Auftrag gegebenen Gutachten liegen noch nicht vor. Es steht eine mögliche Anklage auf schwere Körperverletzung oder Mordversuch im Raum. Das Strafausmaß beträgt in beiden Fällen zwischen acht und zehn Jahren. Die Ermittlungen laufen.
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