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Chefredakteur Mößlacher: „Kärnten, quo vadis?“

Kärnten
21.09.2021 11:55

Nachhaltigkeit wird propagiert, aber durch Harley-Treffen und GTI-Wahnsinn Lärm und Gestank importiert. Der heikle Spagat zwischen Qualität und vollen Gästebetten.

Freilich, wir haben keine leichten Zeiten hinter uns: Lange Lockdowns in Hotellerie und Gastronomie, gesellschaftliche Enthaltsamkeit, Kurzarbeit. Doch das, was wir in Kärnten - oder zumindest weiten Teilen vom Zentralraum bis in die Schutzzonen der Nockberge - jetzt erlebt haben, wirkt dann doch trotz all der Euphorie für Feiern bis zum „Sau-raus-lassen“ nicht nur wie eine neue Plage, sondern vor allem auch wie aus der Zeit gefallen.

Da diskutieren mittlerweile zum Glück weite Teile der Welt über Maßnahmen zum Schutz des Klimas, weil es längst eins vor zwölf ist; da beschließt die EU härteste Pläne für nachhaltige Energie; da gibt sich Österreich gern als Bio-Land, und Kärnten sieht sich geradezu als Paradies für Entschleunigung und Naturverbundenheit.

Und dann passieren das Harley-Treffen und der GTI-Wahnsinn. Wo es nur um ohrenbetäubenden Lärm und vermeintlichen Spaß geht, wo kein Teilnehmer an Anrainer, geschweige denn die Umwelt seiner Enkel denkt; wo rein zum Vergnügen Sprit verbrannt und Reifen zum Qualmen gebracht werden.

Was soll´s? Die Betten sind voll!
Und zu wenige sagen: Leute, was soll das? Das wollen wir nicht! Man hört stattdessen sogar: „Was soll’s? Die Betten sind voll“ Jetzt, nach diesem verrückten Saisonfinale, ist es Zeit, sich die Fragen zu stellen: Wollen wir das wirklich? Ist das die Zukunft Kärntens? Was soll man über uns sagen? Eines der schönsten Länder der Welt? Ein Platz, um Ruhe und Erholung zu finden? Oder ein Tollhaus, ein Tummelplatz für Benzinbrüder, Lärmbolzen, Raser, PS-Verrückte? Wir müssen uns entscheiden. Die Politik muss sich entscheiden. Jetzt.

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