Nach ihrer Reise ins All ist die erste nur aus Laien bestehende Raumfahrt-Crew in der Nacht auf Sonntag wieder auf der Erde gelandet. Um 1.08 Uhr mitteleuropäischer Zeit setzte die Kapsel mit den vier Rückkehrern vor der Küste Floridas im Atlantik auf. Die „Dragon“-Raumkapsel des privaten US-Raumfahrtunternehmens SpaceX von Star-Unternehmer Elon Musk war am Mittwochabend vom Weltraumbahnhof in Cape Canaveral gestartet.
Die Kapsel kreiste in den vergangenen drei Tagen um die Erde. Pro Erdumrundung brauchte das Raumschiff rund 90 Minuten. Mit einer Höhe von 580 Kilometern über der Erde war sie sogar höher als die Internationale Raumstation (ISS). An Bord sind der 38-jährige US-Milliardär Jared Isaacman, der den All-Ausflug gechartert hatte, sowie Arzthelferin Hayley Arceneaux, die Künstlerin und Professorin Sian Proctor und der Raumfahrtingenieur Chris Sembrosk.
Vollautomatische Wasserung
„Es war eine aufregende Fahrt für uns alle, aber jetzt geht es erst richtig los“, sagte der Kommandant der Laienbesatzung, Isaacman, nach der Wasserung kurz vor Sonnenuntergang. Die Wiedereintrittslandung sei vollautomatisch gelaufen. Bei ihrem Sturz durch die Erdatmosphäre war die Kapsel Temperaturen von fast 2000 Grad an der Außenseite ausgesetzt. Innerhalb der Raumanzüge blieb es aber kühl, als sich die Kabine aufheizte.
Aus dem SpaceX-Flugkontrollzentrum in einem Vorort von Los Angeles war Applaus zu hören, als sich die ersten Fallschirme öffneten, die die Geschwindigkeit der Kapsel auf etwas über 24 km/h verlangsamten, bevor sie im Wasser aufschlug. Die Live-Übertragung des Unternehmens zeigte Bergungsschiffe, die sich der Weltraumkapsel näherten, die im Wasser trieb. Aufnahmen aus dem Inneren der Kapsel zeigten die Weltraumtouristen offenbar gelassen in ihren Sitzen.
Die Kapsel wurde aus dem Wasser gehievt und auf ein Bergungsschiff verlagert. Die Weltraumtouristen sollen nach ihrem Ausstieg mit einem Hubschrauber zu medizinischen Untersuchungen nach Cape Canaveral geflogen werden.
Dritter Milliardär im All
Isaacman ist bereits der dritte Milliardär innerhalb weniger Monate, der von den USA aus ins All aufgebrochen ist. Im Juli hatten erst der Brite Richard Branson und rund zehn Tage später Amazon-Gründer Jeff Bezos erstmals ihre eigenen Raumschiffe getestet - allerdings beide nur mit wenigen Minuten langen Kurzausflügen und deutlich niedrigerer Flughöhe. Wie viel Isaacman für das Chartern des „Dragon“-Raumschiffs zahlte, wollten weder er noch SpaceX verraten.
Die Mitreisenden suchte Isaacman über verschiedene Benefiz-Aktionen aus, weil er mit der Mission Spenden für ein Kinderkrankenhaus im US-Bundesstaat Tennessee sammeln will. Während des All-Ausflugs, über den auch eine Dokumentation beim Streaming-Dienst „Netflix“ entsteht, vertrieben sich die vier Amateur-Astronauten die Zeit in der beengten Kapsel unter anderem mit Gesprächen mit Schauspieler Tom Cruise oder SpaceX-Gründer Musk.
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