Landesrätin fordert:

„Pflegeausbildung muss auch Teil der Reform sein!“

Niederösterreich
22.08.2021 12:00

Nicht nur über die Situation in den Pflegeheimen gesprochen, sondern sie auch selbst miterlebt hat Soziallandesrätin Christiane Teschl-Hofmeister. Während der Krise hat sie selbst einmal freiwillig ausgeholfen. In einem Interview im Zuge der Sonderberichterstattung spricht sie nun über ihre dort gesammelten Erfahrungen und neue Lösungsansätze.

Frau Landesrätin, Sie selbst haben während der Krise einmal freiwillig in Pflegezentren ausgeholfen und waren nahe dran. Welche Eindrücke haben Sie sammeln können?

Christiane Teschl-Hofmeister: Mit der Pandemie ist eine Welle der Freiwilligkeit und der Solidarität durch unser Land gegangen. Unzählige Menschen haben in den verschiedensten Bereichen Hilfe angeboten, haben einander gegenseitig unterstützt und sind dabei näher zusammengerückt. Mit der Initiative „Füreinander Niederösterreich“ konnte das Besuchermanagement in den Heimen von freiwilligen Helfern an den Wochenenden unterstützt werden. Mehr als 700 Freiwillige haben über 7200 Stunden ehrenamtliche Arbeit geleistet, was mich sehr beeindruckt hat.

Inwiefern hat sich die Wahrnehmung des Pflegeberufs durch die Krise verändert?

Mit der Pandemie haben erstmals auch viele, die nicht direkt betroffen sind, miterlebt, wie sensibel dieser Bereich ist. Deshalb denke ich, dass das Bewusstsein der Bevölkerung für den Sozialbereich in dieser Zeit gewachsen ist. Um die Qualität unserer Angebote sicherstellen zu können, braucht es unbedingt neue Lösungsansätze. Wir haben ein Fünf-Punkte-Programm zum Personalbereich entwickelt, welches kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen beinhaltet. In Bereichen wie der Finanzierung braucht es bundesweite Lösungen, weshalb wir dringend auf die angekündigte Pflegereform warten. Wir werden uns dazu einbringen.

Als Sozial- und Bildungslandesrätin sitzen Sie auch an den Hebeln, um den drohenden Pflegenotstand zu verhindern. Welche Schritte sind noch geplant?

Drei wesentliche Punkte sind: die Vernetzung der Pflegeschulen mit dem Regelschulwesen, um die Schülerinnen und Schüler besser erreichen und für den Pflegeberuf begeistern zu können; die Modularisierung der Pflegeberufe, um den Einstieg in die Pflege für Interessierte unkomplizierter zu gestalten; die neuen Sozial-Schwerpunkte in ausgewählten Mittelschulen. Für uns zählt die Vereinheitlichung des Stipendiensystems zu einem notwendigen Lösungsansatz. Die Pflegeausbildung muss daher jedenfalls und unbedingt Teil der Pflegereform sein.

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