Schutz trotzdem hoch

Wirksamkeit von Biontech lässt schneller nach

Wissenschaft
19.08.2021 15:58

Die Wirksamkeit des Corona-Impfstoffs von Biontech/Pfizer nimmt laut einer neuen Studie schneller ab als jene des Impfstoffs von AstraZeneca. Zwar schützen zwei Dosen des Biontech-Vakzins anfangs besser gegen eine Infektion, doch lasse dieser Schutz über die Monate deutlicher nach als bei zwei Dosen AstraZeneca. In beiden Fällen ist der Schutz vor einer Ansteckung aber weiterhin „sehr hoch“, wie Forscher der Universität Oxford, die das AstraZeneca-Vakzin mitentwickelt hat, am Donnerstag betonten.

Für ihre Studie untersuchten die Forscher der Universität zwischen Dezember 2020 und August 2021 die Proben von mehr als 700.000 Teilnehmern. Ihre Auswertung ergab, dass Betroffene, deren zweite Biontech-Dosis einen Monat zurücklag, bei Infektionen mit hoher Viruslast zu 90 Prozent besser gegen die Delta-Variante geschützt waren als Ungeimpfte. Diese Zahl sank nach zwei Monaten auf 85 Prozent und nach drei Monaten auf 78 Prozent.

Nach rund fünf Monaten beide Vakzine auf ähnlichem Niveau
Bei zweimal mit dem AstraZeneca-Vakzin Geimpften lag der Schutz nach einem Monat bei 67 Prozent, nach zwei Monaten bei 65 Prozent und nach drei Monaten bei 61 Prozent. Nach vier bis fünf Monaten sei das Schutzniveau der beiden Impfstoffe ähnlich, heißt es in der Studie, die allerdings noch nicht von unabhängigen Experten geprüft wurde.

Diese Zahlen zeigten, dass die Wirksamkeit des Impfstoffs von Biontech/Pfizer, die rund eine Woche nach der Verabreichung etwa 95 Prozent beträgt, tatsächlich nachlasse, erklärte einer der Studienautoren, Koen Pouwels. Dagegen könnte der über die Monate geringe Rückgang bei AstraZeneca - der Schutz beträgt hier anfangs rund 80 Prozent - „dem Zufall geschuldet“ sein. Nun müsse noch die langfristige Wirkung der beiden Vakzine untersucht werden.

Höherer Schutz bei jüngeren Geimpften
Pouwels hob gleichzeitig hervor, dass die Wirksamkeit der beiden Impfstoffe trotz „dieser leichten Abnahme des Schutzes“ weiterhin „sehr hoch“ sei. Auch hätten die Forscher nur den allgemeinen Schutz der Vakzine untersucht und nicht ihren Schutz vor schweren Krankheitsverläufen. Herausgestellt habe sich zudem, dass jüngere Geimpfte einen höheren Schutz durch die Impfung aufgebaut haben als ältere.

Eine weitere Erkenntnis der Studie ist, dass der Zeitraum zwischen erster und zweiter Dosis keinen Einfluss auf die Wirksamkeit der Impfstoffe hatte. Am besten vor einer erneuten Ansteckung geschützt sind demnach übrigens geimpfte Genesene, auch gegen eine Infektion mit der Delta-Variante. Die allerdings löst bei Vollgeimpften eine ähnlich hohe Viruslast aus wie bei Nichtgeimpften.

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