Familien unterwegs

Flüchtlinge gingen im Gänsemarsch über die Grenze

Kinder, die voller Freude ihre Zeige- und Mittelfinger zu einem Victory-Zeichen ausstreckten. Eltern, die erleichtert aufatmeten - voller Hoffnung wirkten Familien aus Syrien, als sie am Mittwoch gemeinsam über die Grenze von Ungarn nach Österreich marschiert sind. In 12 Stunden waren es mehr als 100 Flüchtlinge, die im Bezirk Oberpullendorf aufgegriffen wurden.

Burgenländische Autofahrer trauten ihren Augen nicht. 38 Flüchtlinge - ob groß, ob klein - gingen zeitig in der Früh in Reih und Glied auf einem Güterweg bei Lutzmannsburg in Richtung Landesstraße. Im Gänsemarsch hatten die syrischen Familien kurz zuvor die Staatsgrenze passiert. Ein Vater mit seinem Sohn am Arm strahlte regelrecht vor Freude. Trotz der Strapazen waren auch die Jüngsten gut gelaunt.

Covid-Test für alle
Offensichtlich waren die Eltern und ihre sieben Kinder erleichtert, wohlbehalten in Österreich angekommen zu sein. Sämtliche Flüchtlinge mussten sich einem Covid-Test unterziehen. Danach wurden sie von der Polizei mit einem Bus zur Dienststelle nach Heiligenkreuz gebracht. Dort erfolgte die Erstaufnahme.

12 Stunden, 100 Aufgriffe
Zeitgleich wurde die Polizei verständigt, dass fünf Flüchtlinge in Strebersdorf, einem Ortsteil von Lutzmannsburg, aufgetaucht sind. Aus Großwarasdorf wurden währenddessen acht Syrer gemeldet, aus Frankenau drei. Insgesamt registrierte die Exekutive im Bezirk Oberpullendorf in nur 12 Stunden mehr als 100 Aufgriffe. „Es werden immer mehr. In den letzten Tagen war die Zahl der zu betreuenden Flüchtlinge jeweils dreistellig“, fasst ein Beamter zusammen.