„Memento Tag“

Sarg-Bar, Streetart und Selfies mit Engelsflügeln

Oberösterreich
08.08.2021 09:00

Reden über den Tod ist zugleich ein Sprechen über das Leben! Der heutige Sonntag gilt weltweit als „Memento Tag“. Am Linzer St. Barbara Friedhof gibt es wie im Vorjahr Aktionen: Neben „Sarggesprächen“ laden Selfiestationen, Höraktionen und ein Graffitiworkshop ein, sich mit der eigenen Endlichkeit zu beschäftigen.

„Der Tod sollte kein Tabu sein“, sagen Nicole Honeck, Medienpädagogin, und Verena Brunnbauer, Trauerbegleiterin mit Bestattererfahrung. Die beiden haben sich zusammengetan und für den „Memento Tag“ den Verein „Sagbar - Es wird Zeit, über den Tod zu sprechen“ gegründet. Für den St. Barbara Friedhof im Herzen von Linz haben sie sich dazu mehrere Aktionen einfallen lassen. Gleich am Eingang steht eine „Sargbar“.

Fragespiel zu Verlust
„An dieser Station wollen wir erreichen, dass die Leute, die zu uns kommen, sich über Leben und Tod unterhalten“, lässt Honeck durchblicken. Als „Eisbrecher“ wird ein Fragespiel eingesetzt, das eigens dafür entwickelt worden ist.Aber: Wozu soll man über die Endlichkeit diskutieren, wenn man mitten im Leben steht? „Wenn man sich früh genug damit auseinandersetzt, kann man anders auf eine plötzliche Krankheit oder den Verlust eines nahen Menschen reagieren“, ist Honeck überzeugt. Todernst bleibt es heute aber nicht, es gibt auch Humorvolles, etwa eine Selfiestation mit Engelsflügeln. Und bei einer Hörstation gibt es Lebensgeschichten zu hören.

Großstadtgraffiti
An der Außenmauer des Friedhofs (in der Lastenstraße) gibt es frische Großstadtgraffiti zu bestaunen, die Daniel Rappitsch und weitere Urban Artists extra für den heutigen Tag malten. Rappitsch, bekannt durch seine „CanLab“-Projekte, bietet zudem einen Graffiti-Workshopan (15 Uhr): Die Mauer eines stillgelegten Friedhofgebäudes darf bunt besprüht werden: „Es ist klar, dass das Kunstwerk nicht ewig da sein wird, sondern nur für einen gewissen Zeitraum, solange das Gebäude eben steht“, sagt er. Den „Memento Tag“ im Vorjahr besuchten jüngere und ältere Menschen - und auch solche, die gerade jemanden verloren hatten.

www.barbarafriedhof.at

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