kaerntnerkrone.at: Im Herbst ist für Ihr Team fast alles nach Wunsch gelaufen. Haben Sie nun Sorge, dass man sich im Frühjahr zu viel vom WAC erwarten könnte?
Nenad Bjelica: Nein, die Erwartungen sind die gleichen geblieben. Wir wollen dort bleiben, wo wir nun sind. Vielleicht können wir uns noch um einen Platz verbessern. Aber wir sollten uns nicht selber zu viel Druck machen. Wir wollen einfach weiter hart und professionell arbeiten, guten Fußball bieten, die jungen Spieler weiterentwickeln und unsere Fans begeistern.
kaerntnerkrone.at: Im Sommer laufen die Verträge des Trainerteams aus. Machen Sie weiter?
Bjelica: Wir rechnen im März mit einer Entscheidung. Wir haben schon Gespräche mit Präsident Dietmar Riegler geführt. Von beiden Seiten gibt es großen Willen, die Zusammenarbeit fortzusetzen. Ich fühle mich beim WAC sehr wohl und kann frei und unabhängig arbeiten. Das weiß ich zu schätzen. Sobald eine Entscheidung gefallen ist, werden wir intern besprechen, welche Ziele in Zukunft erreicht werden könnten.
kaerntnerkrone.at: Welche Ziele streben Sie persönlich an?
Bjelica: Es kommt darauf an, was sich der Verein leisten kann und welche Verstärkungen wir bekommen – aber die Top drei der Tabelle könnten in der nächsten Saison durchaus möglich sein. Wobei du im Fußball sowieso nie etwas planen kannst. Oft kannst du mit vermeintlich besseren Spielern keinen Erfolg haben.
kaerntnerkrone.at: Und dann ist meistens der Trainer das Opfer.
Bjelica: Klar bist du als Trainer immer abhängig von den Siegen. Bei Real Madrid kannst du zwei Spiele verlieren und schon bist du als Trainer auf der Straße. Dieses Los müssen wir Trainer akzeptieren. Ich versuche einfach immer gut zu arbeiten und, wenn möglich, Erfolg zu haben.
kaerntnerkrone.at: Bisher ist Ihnen das in Wolfsberg gelungen. Niemand hätte sich so ein starkes erstes Jahr in der Ersten Liga erwartet.
Bjelica: Dass uns die Leute für die Erste Liga nicht so viel zugetraut haben, hat uns nur zusätzlich motiviert. Dann gab es wiederum Leute, die nach drei Siegen schon vom Aufstieg in die Bundesliga gesprochen haben. Das ist auch nicht realistisch. Wir wollen es mit den Erwartungen nicht übertreiben. Wir schießen kein Feuerwerk, wenn wir ein Spiel gewinnen und wir machen keine Tragödie daraus, wenn wir einmal verlieren.
kaerntnerkrone.at: Aber ein wenig werden sie wohl von der Bundesliga träumen…
Bjelica: In zwei Jahren, wenn der Verein konsolidiert ist, ist vielleicht noch mehr möglich. Aber, wir haben keinen Druck. Für Wolfsberg ist die Erste Liga perfekt. Da sollte man unbedingt in den nächsten Jahren bleiben. Wenn's aber doch passiert, dass man in die Bundesliga aufsteigt, soll man das mit Freude annehmen. Kapfenberg ist ein gutes Beispiel. Sie hatten nie Druck und spielen nun seit drei Jahren eine gute Rolle in der Bundesliga. Vielleicht ist so etwas auch mit Wolfsberg einmal möglich.
von Christian Rosenzopf, kaerntnerkrone.at
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