Im vergangenen Jahr haben 89.472 Arbeitskräfte aus den neuen EU-Staaten inklusive Bulgaren und Rumänen über Sonderbestimmungen wie Facharbeiterbewilligungen und Saisonnier-Regelungen in Österreich gearbeitet, ein Plus von rund 10 Prozent im Jahresvergleich.
Aus Rumänien und Bulgarien, die erst Anfang 2007 der EU beigetreten sind, kommen bereits 17.238 beziehungsweise 3.219 Beschäftigte über Sonderregelungen nach Österreich. Die Übergangsbestimmung für die beiden Länder laufen per Ende 2013 aus.
Sozialministerium und Arbeitsmarktservice schätzen, dass mit dem Ende der Übergangsfristen zwischen 20.000 bis 25.000 zusätzliche Arbeitskräfte auf den heimischen Arbeitsmarkt drängen werden. "Es wird sicherlich nicht zu einem Arbeitsmarkt-Tsunami kommen", ist auch der Vorsitzende der Gewerkschaft vida, Rudolf Kaske, überzeugt. "Von der Zahl her wird es überschaubar bleiben", so der Gewerkschaftschef.
Öffnung müsse gut vorbereitet werden
Jetzt gelte es zu informieren und die Öffnung gut vorzubereiten, sagte Kaske und verwies auf das Gesetz gegen Lohn- und Sozialdumping, das Sozialminister Rudolf Hundstorfer am Dienstag, im Ministerrat einbrachte. "Wir sind das einzige Land in Europa, das so ein Gesetz in Vorbereitung hat und in dem Arbeitgeber, die zu wenig zahlen, wie im Fußball mit der Roten Karte zu rechnen haben."
Weiters hätten sich die Sozialpartner für die Tourismusbranche auf ein Stammsaisonnierkontingent geeinigt, das am Dienstag ebenfalls im Ministerrat eingebracht wurde und ab 1. Mai in Kraft treten solle. "Dadurch können auch Arbeitskräfte aus Drittstaaten, die schon seit Jahren kommen, dem Tourismus weiterhin zur Verfügung stehen", so der vida-Chef.
Größter Zuwachs 2010 bei Arbeitnehmern aus Osteuropa
Insgesamt gab es in Österreich 2010 im Jahresschnitt 451.278 ausländische Beschäftigte, davon kamen 409.020 Personen aus Europa und von diesen wiederum 101.246 Personen aus den alten EU-Staaten, die bis 1995 der Union beigetreten sind. 2009 waren im Schnitt 431.756 Ausländer beschäftigt gewesen.
Fast ein Viertel der aus Europa stammenden Arbeitskräfte kommt aus den neuen osteuropäischen EU-Mitgliedstaaten. Am stärksten vertreten sind die Ungarn mit 25.999 ausländischen Beschäftigten und die Polen mit 17.321 unselbstständig Beschäftigten. Es folgen 17.238 Rumänen, die wie die 3.219 Bulgaren die kommenden beiden Jahre nur über Sonderregelungen in Österreich arbeiten dürfen. Weiters stark vertreten sind mit 10.295 Personen die Slowaken und mit 6.087 die Slowenen. Aus den Baltenstaaten Estland, Lettland und Litauen kamen 2010 lediglich 71, 180 beziehungsweise 228 Arbeitskräfte.
Die meisten ausländischen Beschäftigten in Österreich kommen nach wie vor aus den Ländern des ehemaligen Jugoslawien. Und zwar insgesamt fast 155.000 Personen. Dahinter folgen Deutsche (80.000 Arbeitnehmer) und Türken (54.000 Arbeitnehmer).
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