250 Millionen Dosen
Zahl der Impfstoff-Spenden für arme Länder steigt
Die internationale Impfinitiative Covax rechnet in den kommenden sechs bis acht Wochen mit einem deutlichen Anstieg der Spenden von Impfdosen für arme Länder. Covax erwarte in diesem Zeitraum 250 Millionen Impfdosen, teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) am Mittwoch mit.
Großbritannien kündigte unterdessen an, am Freitag zum ersten Mal Impfstoffspenden zu verschicken. Neun Millionen Dosen sollen laut Außenminister Dominic Raab in mehrere asiatische Länder und nach Kenia und Jamaika geliefert werden, teils über die Covax-Initiative, teils direkt. London hatte beim G7-Gipfel im Juni angekündigt, insgesamt 100 Millionen Impfdosen zu spenden.
Bisher erst 152 Mio. Impfdosen verteilt
Covax konnte bisher 152 Millionen Impfdosen an 137 Länder verteilen. Die Initiative hat es sich zum Ziel gesetzt, die massive Ungleichheit zwischen reichen Industrieländern und ärmeren Schwellen- und Entwicklungsländern bei den Corona-Impfungen zu verringern. Dabei ist sie zunehmend auf Impfstoff-Spenden der reichen Länder angewiesen, die zu viel Impfstoffe bestellt haben.
Ursprünglich sollte ein großer indischer Hersteller des Vakzins von AstraZeneca eine zentrale Rolle bei Covax spielen. Wegen der massiven Ausbreitung des Coronavirus auf dem Subkontinent verbot die Regierung in Neu-Delhi jedoch den Export, um die Ausbreitung des Coronavirus im eigenen Land zu bekämpfen.
96,7 Prozent der Stiche in reichen Ländern verabreicht
Nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP wurden bisher fast vier Milliarden Impfdosen in mindestens 216 Ländern und Gebieten verteilt. Nach Berechnungen der Weltbank kommen in den reichen Ländern bis zu 96,7 verabreichte Impfdosen auf 100 Einwohner. In den 29 ärmsten Ländern der Welt kommen nur 1,6 Dosen auf 100 Einwohner.
Nur Burundi, Eritrea und Nordkorea impfen noch nicht
Am Mittwoch begann unterdessen die Corona-Impfkampagne in Tansania im Süden Afrikas. Die einzigen Länder, in denen noch nicht mit der Impfung begonnen wurde, sind damit nun Burundi, Eritrea und Nordkorea.
Covax will sicherstellen, dass noch heuer in jedem Land die am stärksten gefährdeten 20 Prozent der Bevölkerung gegen das Coronavirus geimpft werden können.
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