Führung bei Olympia

Sensationelle Auftaktrunde von Golfer Sepp Straka

Olympia
29.07.2021 13:18

Golfprofi Josef „Sepp“ Straka hat sich bei Olympia in Tokio mit einer sensationellen 63er-Runde am ersten Tag solo an die Spitze des Feldes gesetzt. Der in den USA lebende Wiener blieb am Donnerstag mit einer fehlerlosen Leistung acht Schläge unter Par und führt mit einem Schlag Vorsprung auf Jazz Janewattananond aus Thailand. Matthias Schwab lieferte eine 69er-Auftaktrunde ab und war 20.

Die beiden Olympia-Debütanten Straka und Schwab hatten die Ehre, das Olympia-Golfturnier im wunderschönen Kasumigaseki Country Club quasi zu eröffnen. Der nach dem Verzicht von Bernd Wiesberger mit dem zweiten Österreich-Startplatz ausgestattete Straka spielte um 7.30 Uhr Ortszeit im ersten, Landsmann Schwab im zweiten Flight des Tages. Straka kam dann auch als Erster ins „Ziel“.

(Bild: AP)

Zu verdanken hatte Straka seine Führung vor allem seinem fehlerfreien Spiel. Was insofern bemerkenswert war, weil der von Zwillingsbruder Sam als Caddie begleitete Longhitter seine oft riskanten Schläge gerne auch „streut“ und zuletzt auf der PGA-Tour gleich dreimal in Folge den Cut verpasst hatte. In Japan schaffte der 28-Jährige zunächst auf den Spielbahnen drei bis acht aber vier Birdies (Schlaggewinne). Gleiches gelang ihm dann auch noch vom 13. bis zum 17. Loch.

„Sam und ich hatten viel Spaß. Es war ein richtig leiwander Tag, eine leiwande Runde. Dieser Tag wird mir immer in Erinnerung bleiben“, freute sich Straka. Das Olympia-Flair sei trotz der fehlenden Zuschauer spürbar gewesen. „Wenn man auf diesem Kurs auf dem Fairway bleibt, dann kann man wirklich profitieren“, kommentierte der Austro-Amerikaner. „Meine Eisen waren heiß, ich habe versucht, aggressiv zu bleiben.“

Nahezu perfekt
Dass seine Runde nahezu perfekt war - es wäre sogar noch Luft nach oben gewesen - kommentierte der gebürtige Wiener verschmitzt so: „Mein Spiel war gut. Aber perfekt gibt es im Golf nicht.“ Es sei zudem erst Donnerstag und damit der erste von insgesamt vier Turniertagen. „Man muss jeden Tag anders nehmen. Ziel ist aber natürlich eine Goldmedaille“, gab Straka dennoch eine ganz klare Sieg-Parole aus.

Sein Landsmann Schwab agierte hingegen am ersten Turniertag nicht fehlerlos. Der Steirer spielte unmittelbar nach seinem Landsmann und lieferte mit drei Birdies und drei Bogeys zunächst eine kunterbunte Front-Nine ab. Danach ging es für den Steirer deutlich solider weiter und Schlaggewinne auf der 11 und der 16 brachten den 26-Jährigen doch noch zu einer 69 und damit Unter-Par-Runde (-2).

Matthias Schwab (Bild: 2020 Getty Images)
Matthias Schwab

Schwab war damit zufrieden. „Ich habe relativ gut gespielt, aber halt auch einige ‘unforced errors‘ eingestreut“, erklärte der Rohrmooser. „Die zweiten neun waren aber okay, darauf kann man aufbauen. Insgesamt war es eine solide Runde.“ Auch Schwab taugt der Platz („Ein Genuss“) und Olympia im Allgemeinen. Er bedauerte aber das Fehlen der Fans besonders. „Schade. Japaner sind an sich golf-fanatisch.“

Der auf der Europa-Tour spielende Schwab - Straka ist auf der höherwertigen US-PGA-Tour engagiert - befand sich mit seinem Score in prominenter Gesellschaft. Auch Lokalmatador Hideki Matsuyama, der Masters-Sieger, und British-Open-Gewinner Collin Morikawa (USA) sowie der vierfache Major-Gewinner Rory McIlroy (IRL) kamen auf jeweils 69 Schläge. Mitfavorit Justin Thomas (USA) musste sich mit einer Par-Runde (ohne Birdie oder Bogey) begnügen und lag auf Rang 41.

Matsuyama startete mit vier Schlaggewinnen auf den ersten acht Löchern stark, in der Folge musste er aber zwei Bogeys hinnehmen. „Es war schwierig. Am Ende habe ich den Fokus verloren“, sagte der 29-Jährige. Japans erster Major-Sieger war vor drei Wochen in den USA positiv auf das Coronavirus getestet worden und hatte zehn Tage nicht trainiert.

Wiesberger nicht dabei
Mit Wiesberger hatte Österreichs in der Weltrangliste bestplatzierter Golfer auf eine Teilnahme an den Spielen in Japan verzichtet. 2016 bei der Rückkehr des Sports ins Olympia-Programm in Rio war der Burgenländer starker Elfter geworden. Nach den Männern folgt in Tokio nächste Woche noch das Damenturnier. Mit dabei ist auch die Tirolerin Christine Wolf.

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