In Oberösterreich

DJ, Friseurin: Womit Politiker Gehalt aufbessern

Oberösterreich
11.07.2021 06:00
Im Gegensatz zu den Mitgliedern der Landesregierung dürfen Landtagsabgeordnete Zusatzverdienste haben. Sie müssen diese Bezüge jedes Jahr in fünf Bruttokategorien grob angeben. Laut aktueller Offenlegung kassieren zwei Politiker pro Monat mehr als 10.000 € dazu, weitere 41 Mandatare haben ebenfalls Nebenjobs – mit zum Teil auch ausgefallenen Beschäftigungen.

„Nicht auf das Politikergehalt angewiesen zu sein, würde vielleicht dem Tun einiger Politiker nicht schaden“, ist der FPÖ-Landtagsabgeordnete Peter Handlos ein Befürworter der Nebenjobs. Kein Wunder. Er kassiert zusätzlich zum Abgeordnetensalär von 6921 Euro brutto im Monat mehr als 10.000 Euro für die Verkaufsleitung der Holzwerke Handlos.  In dieser höchsten Stufe an Zusatzverdiensten im Jahr 2020 bewegt sich noch Landwirtschaftskammer-Chefin Michaela Langer-Weninger (VP). Auf der zweithöchsten Einkommensskala findet sich nur Hans Karl Schaller (SP), Betriebsratsvorsitzender der Voest wieder.

Der Großteil bessert sein Gehalt mit Zuverdiensten zwischen 1000 und 7000 Euro auf – mit durchaus interessanten Beschäftigungen. SP-Gesundheitssprecher Peter Binder verdient monatlich – unter anderem als DJ – zusätzlich mehr als 3500 Euro. Parteikollege Hermann Krenn sorgt als Polizist für Recht und Ordnung. „Tausendsassa“ Christian Kolarik hat gleich zwölf Tätigkeiten angegeben. Der Kronstorfer VP-Ortschef ist mitunter Vortragender, Trainer und Berater. Bei den Blauen sitzt mit Michael Fischer ein Vertriebsingenieur und mit Sabine Binder eine Friseurmeisterin im Landesparlament. Regina Aspalter, Georg Ecker, Franz Graf, Johann Hingsamer, Langer-Weninger und Ferdinand Tiefnig sind nebenberuflich als Landwirte tätig.

Zehn Politiker verzichten auf einen Nebenjob
Ohne Zusatzgagen kommen zehn Abgeordnete aus – drei mehr als 2019. Neu in der Liste der „reinen“ Politiker sind die Innviertler Alfred Frauscher und Barbara Tausch, die noch 2019 in der Kategorie 1001 bis 3500 Euro angesiedelt waren. Auch der rote Klubobmann Michael Lindner ist im „Nuller-Klub“. Er verdiente davor bis zu 1000 Euro dazu. Gabriele Knauseder, Doris Margreiter, Heidi Strauss und Sybille Prähofer haben ihre Einkünfte nicht angeben müssen, da sie 2020 nicht oder nicht lange genug im Landtag saßen.

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