Zu viel Konkurrenz

Bekannter Klagenfurter Anwalt angeblich pleite

(Bild: Sepp Pail)

Gemunkelt wird schon lange, dass es einigen Kärntner Rechtsanwälten finanziell schlecht gehen soll. Die Konkurrenz ist bei 268 Kanzleien groß, das Geld bei den Mandanten hingegen knapp. Jetzt hat der erste Konkurs eines bekannten Juristen die Szene geschockt: Laut Gerichtsedikt ist der 46-Jährige angeblich völlig pleite.

"Der Schuldner ist zahlungsunfähig. Mangels Masse wird das Insolvenzverfahren nicht eröffnet." Hinter dieser nüchternen Verlautbarung des Landesgerichts verbirgt sich ein außergewöhnlicher Konkursfall – denn bei dem Pleitier handelt es sich um einen durchaus bekannten Klagenfurter Rechtsanwalt.

Erst vor Kurzem berichtete die "Krone", dass es Unregelmäßigkeiten bei einer Konkursabwicklung gegeben haben soll. Ein Mandant warf dem Mann vor, Gelder nicht weitergeleitet zu haben. Strafrechtlich ist gegen den Juristen aber nichts anhängig.

"Die Pleite ist eine Schande für unseren Berufsstand!", schimpft ein Kollege, mutmaßt aber auch, dass weitere Branchenkonkurse folgen: "Allein in Klagenfurt gibt es so viele Kanzleien (147, Anm.), dass für einige kein Geschäft mehr übrig bleibt." 

von Kerstin Wassermann, "Kärntner Krone"