Delta-Variante

Deutscher Kassenarzt-Chef warnt vor Panikmache

Kassenarzt-Chef Andreas Gassen hält nicht viel von den Warnmeldungen rund um die Delta-Variante des Coronavirus.

(Bild: APA/AFP/POOL/ANNEGRET HILSE)

Die Zahl der gemeldeten Corona-Neuinfektionen steigt laut WHO weltweit wieder. Daran ist unter anderem auch die ansteckendere Delta-Variante schuld. Aus diesem Grund verschieben manche Staaten ihre Lockerungen wieder bzw. schränken Freiheiten erneut ein. Die Reisefreiheit, die mit dem EU-weiten Grünen Pass nun wieder möglich sein sollte, könnte auch bald ad acta gelegt werden. So hat die deutsche Regierung vor Kurzem Portugal und Russland als Risikogebiete eingestuft und Einreisen aus beiden Staaten eingeschränkt. Der deutsche Kassenarzt-Chef Andreas Gassen warnt dennoch von Panikmache und Hysterie wegen der Delta-Variante von SARS-CoV-2.

„Ich halte die Debatte derzeit für in Teilen fast schon hysterisch. Es ist unverantwortlich, immer wieder mit Endzeitszenarien zu operieren“, meinte Gassen am Donnerstag gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Delta sei zwar ansteckender als andere Mutationen des Coronavirus, aber nach derzeitigem Forschungsstand „wohl nicht wesentlich gefährlicher“ als andere Varianten. Alarmismus sei völlig fehl am Platz, denn auch die Gefahr für schwere Verläufe sei nicht zuletzt durch die Tatsache, dass immer mehr Menschen geimpft sind, reduziert.

Nur wer beide Impfdosen bekommen hat, ist auch ausreichend vor der Delta-Variante des Coronavirus geschützt.

(Bild: Martin Jöchl)

„Keine Quarantäne für vollständig geimpfte Personen“
Mit Blick auf den EU-weiten Impfpass übte Gassen auch Kritik an den jüngsten Reisebeschränkungen für Portugal-Reisende. Urlaube seien „quasi über Nacht“ unmöglich gemacht worden, weil „alle Rückreisenden - ob geimpft oder nicht - in 14-tägige Quarantäne geschickt werden“. Er forderte in diesem Zusammenhang die Streichung der Quarantäne für vollständig geimpfte Personen aus Risikogebieten.