Es ist fast noch ein Tabuthema: Jugendliche, die im Familienkreis zuschlagen, und Eltern, die von den eigenen Kindern attackiert werden. „Für sie ist es natürlich extrem schwierig, sich mit solch einem Problem an jemand anderen zu wenden“, berichtet Roswitha Bucher, die Leiterin des Gewaltschutzzentrums in Klagenfurt.
Denn immer schwingt die Frage mit: Was habe ich als Mutter, als Vater falsch gemacht, dass mein Kind sich mir gegenüber so verhält?
Roswitha Bucher, Leiterin des Gewaltschutzzentrums Klagenfurt
Fallzahlen sind gestiegen
Von 1041 Tätern waren 94 noch unter 21, 46 gar noch keine 18. „Diese Fallzahlen sind sehr gestiegen“, so Bucher. Die Scham der Opfer erschwert die Aufarbeitung oft – ins öffentliche Bewusstsein rückt die Problematik dann meist erst wieder durch dramatische Ereignisse. Wie etwa jene Bluttat von Ebenthal, wo ein Sohn die eigene Mutter erschlagen hat.
Gesellschaft muss mithelfen
Bucher: „Dass Jugendliche ihre Eltern misshandeln, ist nur ein Beispiel von Gewalt.“ Die Pauschalurteile gegenüber Opfern, die etwa ihre Aussagen zurückziehen oder vor Anzeigen zurückschrecken, lässt sie nicht gelten: „Da muss die Gesellschaft mithelfen. Der Staat darf Gewalt nicht tolerieren.“
Das Gewaltschutzzentrum hilft unter 0463/ 590290
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