Riskanter Einsatz

Hubschrauber-Pilot rettet Familie & Baby aus Fels

Kärnten
28.06.2021 05:53

Eine italienische Familie mit zwei Kleinkindern und einem Säugling musste am Samstag vom Polizeihubschrauber Libelle FLIR im Nassfeldgebiet in Kärnten aus steilem Gelände ausgeflogen werden. Weil die Maschine in dem Felsgelände nicht landen konnte, mussten die erschöpften Wanderer in den schwebenden Helikopter klettern.

Die vier Erwachsenen mit drei Kindern (5, 3 Jahre und acht Monate) waren am Samstag gegen 12 Uhr zu einer Wanderung im Nassfeldgebiet von der Winkelalm (Italien) in Richtung Roßkofel bei Hermagor aufgebrochen. Im Bereich der sogenannten Cantinscharte in einer Seehöhe von etwa 1800 Meter gab es für die Familie im steilen Gelände mit Fels und Restschneefeldern kein Weiterkommen mehr. Sie musste einen Notruf absetzen.

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Wie kann man mit zwei Kleinkindern, einem Säugling und zwei älteren Menschen in so ein Gelände klettern? Alles ist dort voll mit Geröll und rundherum Schneefelder. Das war grob fahrlässig. Die Kinder standen völlig unter Schock.

Pilot Klaus Jäger, Polizeihubschrauber Libelle FLIR

„Der Vater mit dem Säugling hing zwischen zwei Schneefeldern fest“, berichtet Pilot Klaus Jäger. Er musste sich mit seinem Hubschrauber im Schwebeflug an die steile Stelle herantasten, dann Operator Horst Wohlgemuth aussteigen lassen, damit dieser die Familie auf das Einsteigen vorbereiten konnte.

Verhalten der Wanderer grob fahrlässig“
„In der Libelle FLIR gibt es nicht so viel Platz wie im anderen Polizeihubschrauber, der gerade in Salzburg im Einsatz war. Deshalb musste ich mehrmals fliegen“, erklärt Jäger. Zuerst konnte der Vater mit einem Kleinkind und dem Säugling ausgeflogen werden, dann die Mutter mit einem Kleinkind, danach die älteren Italiener. Auch der Operator musste noch geholt werden.

Die Kosten für den Rettungsflug werden der italienischen Familie in Rechnung gestellt. „Das Verhalten der Wanderer war grob fahrlässig“, meint Hubschrauberpilot Jäger. Er kann nur ungläubig den Kopf schütteln, wie man mit zwei älteren Menschen, zwei Kleinkindern und einem Säugling im Tragetuch in dieses Gelände klettern kann.

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