Impfstoff verspätet

5 Mio. Erststiche bis Ende Juni wohl unerreichbar

Österreich
26.06.2021 11:05

Anfang April hat Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) versichert, dass alle impfwilligen Österreicher bis Ende Juni die Corona-Erstimpfung erhalten sollen. Dieses Ziel wurde verfehlt, Anfang Juni wurde es daher auf fünf Millionen Erstgeimpfte bis Monatsende geändert. Doch auch das dürfte sich knapp nicht ausgehen, zeigen Berechnungen der APA. Bis Freitag wurden etwas mehr als 4,6 Millionen Menschen in Österreich erstgeimpft, auf die fünf Millionen fehlten somit rund 400.000 Erststiche.

Mit zuletzt durchschnittlich 76.000 Impfungen täglich könnten die fünf Millionen bis Mittwoch zwar erreicht werden, wenn alle Verabreichungen Erstimpfungen wären. Tatsächlich waren zuletzt aber nur knapp 30.000 dieser Immunisierungen Erststiche von Vakzinen, bei denen zwei Dosen erforderlich sind sowie Impfungen mit dem Mittel von Johnson & Johnson, bei dem es nur einen Stich braucht.

Bei derzeitigem Tempo: Ziel wird um eine Woche verfehlt
Der Großteil der Dosen wird derzeit für Zweitimpfungen verwendet. Geht es in diesem Tempo weiter, dann fehlen kommenden Mittwoch noch mehr als 200.000 Personen auf das von der Regierung ausgegebene Ziel der fünf Millionen Menschen mit Erststich. Die Fünf-Millionen-Grenze würde unter Beibehaltung des derzeitigen Tempos erst mit gut einer Woche Verspätung erreicht werden.

Wegen Delta-Variante verstärkt Zweitimpfungen
Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) betonte gegenüber der APA, dass aufgrund der Delta-Variante der Fokus der Impfkampagne nun stärker auf den Zweitimpfungen liegt. Das Nationale Impfgremium empfahl wegen der Mutation die Verkürzung der Intervalle, um möglichst schnell viele Menschen voll zu immunisieren. „Die Daten zeigen uns, dass hier nur eine volle Immunisierung langfristig eine ausreichende Schutzwirkung gewährleistet“, sagte Mückstein.

Impfstofflieferung kommt verspätet an
Außerdem wird die größte Impfstofflieferung für den Juni - entgegen erster Planungen - erst kommende Woche erwartet, hieß es aus dem Ministerium. Es soll so viel Impfstoff nach Österreich geliefert werden, wie in keiner Woche zuvor. Insgesamt werden mehr als 1,2 Millionen Dosen erwartet, jeweils mehr als eine halbe Million entfallen auf Biontech/Pfizer sowie AstraZeneca. „Diese gilt es dann möglichst rasch an die Bundesländer zu verteilen und schnell zu verimpfen“, sagte Mückstein. Mehrere Bundesländer kündigten bereits an, dass es dann mehr Impfstoff als Impfwillige gibt.

Jeder dritte Österreicher voll geimpft
Bis Freitag haben exakt 4.621.626 zumindest die erste Impfung erhalten, das sind 58,7 Prozent der aktuell impfbaren Bevölkerung von etwa 7,9 Millionen Menschen. Voll immunisiert waren laut Impfdashboard des Gesundheitsministeriums 2.838.002 Menschen, das sind rund 36 Prozent der Bevölkerung.

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