Bis zu 48.000 Fälle

Corona-Zahlungsprobleme: Mieter-Hilfsfonds kommt

Österreich
22.06.2021 06:00

Für Menschen, die aufgrund der Corona-Krise in finanzielle Schwierigkeiten geraten sind und ihre Miete nicht mehr bezahlen können, gibt es bald mehr Geld. Sozialminister Wolfgang Mückstein (Grüne) will 24 Millionen Euro dafür zur Verfügung stellen. Die AK rechnet mit bis zu 48.000 Wohnungskündigungen.

In den vergangenen Monaten sind viele Menschen unverschuldet wegen Corona in finanzielle Schwierigkeiten geraten, der Ansturm auf die Beratungsstellen ist riesig. „Wir sind zunehmend mit Menschen konfrontiert, die sich nie gedacht hätten, in eine solche Situation zu kommen“, so AK-Experte Thomas Ritt. Mit dem Extra-Geld soll nicht nur das Beratungsangebot ausgebaut werden, sondern insbesondere Corona-bedingte Mietzinsrückstände von Betroffenen übernommen werden.

AK-Wohnexperte Thomas Ritt ist erfreut über die zusätzlichen Hilfsgelder. Gleichzeitig fordert er aber bei Bedarf eine Aufstockung. (Bild: AK)
AK-Wohnexperte Thomas Ritt ist erfreut über die zusätzlichen Hilfsgelder. Gleichzeitig fordert er aber bei Bedarf eine Aufstockung.

Doppelt so viele Delogierungen wie vor Corona?
Die AK schätzt, dass heuer bis zu 48.000 Kündigungen und Räumungsklagen drohen. „Bis zu 26.000 Menschen könnten am Ende des Tages aus ihrer Wohnung fliegen“, so Ritt. Das wären doppelt so viele wie im Jahr davor. Ein Problem sei, dass alle bisherigen „Schutzmechanismen“ auf einen normalen Zustand aufbauen. „Den haben wir aber nicht“, so Ritt. Man begrüße daher sehr die 24 Millionen Euro für die Initiative mehrerer NGOs zur Prävention von Wohnungslosigkeit.

Sollte der Hilfsfonds nicht reichen, fordern die Institutionen eine Aufstockung auf bis zu 100 Millionen Euro. Das wäre noch immer billiger als eine Delogierung, so die AK. Denn Mietrückstände von z.B. 2500 Euro würden bei einem Wohnungsverlust insgesamt rund 30.000 Euro Folgekosten (Gericht, Räumung, Leerstand, Sozialhilfe usw.) ergeben.

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