Gibt nur eine Fabrik

Steigender Meeresspiegel bedroht Tabascosoße

Ausland
20.06.2021 10:38

Die wohl auf der ganzen Welt bekannte Tabascosoße wird seit 152 Jahren in einer einzigen Fabrik in den USA auf Avery Island hergestellt. Doch die traditionsreiche Produktionsstätte ist in Gefahr - der steigende Meeresspiegel und Unwetter bedrohen die Gebäude auf dem Firmengelände, die sich inmitten eines Sumpfgebiets befindet. Mitarbeiter und Freiwillige versuchen seit Jahren, die Erosion mit dem Anpflanzen von Sumpfgras aufzuhalten, um die traditionsreiche Fabrik zu retten.

Sie ist auf Restauranttischen nicht wegzudenken - besonders für jene, die gerne schärfer essen, ist die Tabascosoße auch zu Hause ein fixer Bestandteil im eigenen Gewürzregal. Doch wer aufgrund ihrer Verbreitung und Bekanntheit annimmt, dass es zig Fabriken gibt, wo diese hergestellt wird, der täuscht sich - seit 1869 kommen die kleinen Fläschchen mit dem feurigen Inhalt ausschließlich aus einer einzigen Fabrik im US-Bundesstaat Louisiana.

Erfolgsgeschichte begann in einem Taubenschlag
Harold Osborn, der Firmenchef von McIlhenny erklärt: „Angefangen hat es als Hausgewerbe, im Taubenschlag meines Ur-Urgroßvaters in den 1860ern.“ Bis zu 700.000 Flaschen verlassen die Fabrik pro Tag. Damit das auch so bleibt, muss die Familie, die die Soße herstellt, gegen die Wassermassen ankämpfen.

Natürliche Barriere durch Sümpfe muss wieder aufgebaut werden
Denn seit Jahren verschlingt der steigende Wasserspiegel die Landflächen auf Avery Island, das sich nur 51 Meter über den Meeresspiegel befindet. Die umgebenden Sümpfe dienen eigentlich dem Schutz der Insel vor Unwettern, zudem gibt es einen sechs Meter hohen Erdwall gegen die Fluten. Doch als Hurrikan Rita 2005 über das Land fegte, wurde diese natürliche Barriere stark in Mitleidenschaft gezogen. Nun pflanzen Freiwillige und Firmenangehörige Sumpfgras an, um die Erosion zu stoppen.

Tabasco-Firma will „Sumpf zurückerobern“
Die angepflanzten Gräser in Ufernähe sorgen dafür, dass das Wasser die Landmassen nicht mit der Zeit verschlingt. „Dort formt es eine Barriere, hinter der sich das Sediment sammelt. Dadurch können andere Gräser dahinter wurzeln“, erklärt Heath Romero, der Grundstücktverwalter von Mcilhenny. „Und wenn es sich aufbaut, dann erobert man den Sumpf zurück." Die Firma sicherte die Ufer zusätzlich mit Felsen ab, Feuchtgebiete wurden terrassenförmig angelegt - diese Gestaltung dient sozusagen als Wellenbrecher.

Die aufwändigen Maßnahmen dienen nicht nur dem Schutz der Firma allein - auch die Ortschaften weiter nördlich profitieren von der Renaturierung der Sümpfe.

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