„Ist eine Hassliebe“

Mähboot-Armada auf der Alten Donau im Einsatz

Wien
18.06.2021 14:25

Die Unterwasserpflanzen in der Alten Donau haben offenbar unter der lang anhaltenden Kälte diesen Frühling gelitten. Damit konnten heuer „erst“ 600 Tonnen abgemäht werden. „Zugleich pflanzen wir verstärkt niedrigwüchsige Pflanzen, die nicht bis zur Wasseroberfläche wachsen und nicht so intensiv gemäht werden müssen“, sagte Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ) bei einem Lokalaugenschein am Freitag.

Vergangenes Jahr waren um diese Zeit mit 1.100 Tonnen fast doppelt so viele Makrophyten gemäht worden. Um in Zukunft einen Mäh-Dauereinsatz zu vermeiden, sollen niedrigwüchsige Characeen gepflanzt werden. „Die Unterwasserpflanzen sind für die so gute Wasserqualität in der Alten Donau unerlässlich, für die Badegäste und Bootsfahrer sind sie ein wenig lästig. Wir haben daher das Mähmanagement auf völlig neue Beine gestellt“, erklärte Sima.

Sechs Hektar bepflanzt
Zwischen Strombucht und Polizeisteg sollen heuer von einem Taucherteam über sechs Hektar Fläche händisch bepflanzt werden. 2017 wurden auf ein Testgebiet von 2,5 Hektar Characeen gesetzt. „Das Ziel ist, dass sie irgendwann von selber wachsen, aber das wird noch ein Weilchen dauern“, sagte Sima. Die Bepflanzung im Testgebiet hat zumindest funktioniert, denn die Niedrigwüchsler breiten sich bereits über die 2,5 Hektar hinweg aus.

Die Pflanzen sind vor allem für das „Ökosystem Alte Donau“ und somit auch für die Wasserqualität wichtig. „Es ist eine Hassliebe. Wir hassen sie, wenn sie stören, aber wir brauchen sie“, meinte Sima über die Wasserpflanzen.

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Es ist eine Hassliebe. Wir hassen sie, wenn sie stören, aber wir brauchen sie.

Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ)

Bezirksvorsteher mähte selbst
Vergangenes Jahr konnten, ähnlich wie 2019, insgesamt 2.600 Tonnen Wasserpflanzen aus der Alten Donau geholt werden. Das Pflanzenwachstum erreichte 2018 mit 3.350 Tonnen einen Höhepunkt. In der Hauptsaison sorgen etwa 25 Boote für die gewünschte Unterwasserflora. Mittlerweile sind die Boote auch auf der Neuen Donau, am Mühlwasser und in der Kuchelau vor allem in Badebereichen im Einsatz. Donaustadts Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (SPÖ) hat sich nach eigenen Angaben selbst im Makrophyten-Mähen versucht, „es war furchtbar anstrengend“, erzählte er am Freitag.

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