Prämie erweitert

Fix: Corona-Bonus für Putzkräfte in Spitälern

Österreich
17.06.2021 19:45

Der Nationalrat hat am Donnerstag den 500 Euro-Corona-Bonus für Personal von Spitälern und Pflegeeinrichtungen beschlossen. Nun sollen auch Reinigungskräfte im Spital vom Corona-500er profitieren. Überlegungen, auch Haustechniker einzubeziehen, wurden offenbar wieder verworfen. Zudem soll nun auch Personal in stationären Reha-Einrichtungen profitieren können. Außerdem hat Türkis-Grün ein Fachkräftestipendium ausgebaut, um der Personalnot im Pflegesektor irgendwie Herr zu werden.

500 Euro für jene, die unter hohem Infektionsrisiko und enormer Belastung in der Corona-Krise im Gesundheitswesen gearbeitet haben: Dieses Ansinnen wurde am Donnerstag im Nationalrat beschlossen - und zuvor, wie die „Krone“ berichtete, von Türkis-Grün noch via Abänderungsantrag ausgeweitet, sodass etwa auch Reinigungskräfte in Spitälern den Bonus bekommen.

Dieser ist so konstruiert, dass es im Schnitt (abgabenbefreit) 500 Euro gibt, wobei aber Ländern oder Einrichtungen auch eine Differenzierung nach Schwierigkeitsgrad des Einsatzes eingeräumt wird. Für Tätigkeiten auf Covid- oder Intensivstationen kann es also mehr geben.

Grundsätzliche Voraussetzung ist, dass „in persönlichem Kontakt verrichtete, medizinische oder nichtmedizinische Betreuung von Patienten“ oder „im unmittelbaren Umfeld von betreuten Patienten verrichteten Reinigungsdienste“ vorliegen.

„Wischiwaschi-Antrag“
Zufrieden ist die Opposition trotzdem nicht, denn etwa Sanitäter und Techniker sind noch immer nicht unter den Begünstigten. Die Ausweitung nannte SPÖ-Mandatar Philipp Kucher daher einen „Wischiwaschi-Antrag“, die Roten wollten stattdessen gleich auch andere Gesundheitsberufe und Branchen bis hin zur Flüchtlingshilfe inkludieren. Nicht ganz so hart reagiertendie Freiheitlichen, aber auch ihnen fieldie Bonus-Ausweitung zu schmal aus.

180 Euro zusätzlich zur Arbeitslosen
Der Corona-Bonus sollte am Donnerstag indes nicht die einzige Pflege-Maßnahme von Türkis-Grün sein: Laut Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) und Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) wird das sogenannte Fachkräftestipendium auch auf den Bereich der Pflegeassistenz ausgeweitet. Mit anderen Worten: Wer ohne Job ist und sich zum Pflegeassistenten umschulen lässt, bekommt nicht nur die im Schnitt einjährige Ausbildung finanziert, sondern auch monatlich 180 Euro zusätzlich zum Arbeitslosengeld.

Schon jetzt gibt es beim AMS viel mehr offene Stellen in der Pflegeassistenz als arbeitssuchende Personen in diesem Bereich. Und die Lage wird ob des demografischen Wandels zunehmend alarmierend: Laut Studien werden allein bis 2030 rund 100.000 Mitarbeiter im Pflegesektor benötigt.

Kronen Zeitung/krone.at

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