Dunkle Lebensphase

Stefanie Giesinger: „Hatte enorme Suizidgedanken“

Adabei
17.06.2021 13:54

Vor den Kameras und auf Instagram zeigt sich Stefanie Giesinger immer gutgelaunt. Doch wie es hinter der Fassade oftmals wirklich ausgesehen hat, hat die ehemalige „Germany‘s Next Topmodel“-Siegerin nie verraten - bis jetzt! 

Im „Bar Talk“ auf YouTube sprach Stefanie Giesinger jetzt ganz offen über die dunkle Zeit in ihrem Leben. „Wir hatten in der Familie einen Suizidfall. Einige Familienmitglieder haben Depressionen und ich hatte auch Depressionen. Ziemlich heftige und auch ziemlich lang - ich habe auch Antidepressiva genommen“, erklärte sie.

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Ich habe sehr viel geweint und wollte irgendwann nicht mehr aus dem Bett aufstehen.

Stefanie Giesinger

Die Erfahrungen liegen erst einige Monate zurück, so Giesinger weiter. „Ich habe sehr viel geweint und wollte irgendwann nicht mehr aus dem Bett aufstehen“, erzählte sie nun. Im Job oder auf roten Teppichen habe sie sich nichts anmerken lassen. Doch daheim sei dann alles über sie hereingebrochen. Die Zeit habe sie wie durch eine Wolke hindurch erlebt, verriet sie. „Ich kann mich so schlecht daran erinnern, was da alles passiert ist. Für mich ist die Zeit einfach wie ein dunkles Loch. Ich kann mich nur daran erinnern, dass ich sehr verwirrt war.

Irgendwann habe sie gemerkt, dass sie die Notbremse ziehen muss. „Ich hatte enorme Suizidgedanken - und auch sehr realistische Suizidgedanken. Das war für mich der Punkt, an dem ich gemerkt habe: So geht das nicht weiter, das macht mir selber Angst“, gestand Giesinger.

Depression „wie eine toxische Beziehung“
Geholfen habe ihr natürlich ihr Freund Marcus Butler, der während der schweren Zeit immer an ihrer Seite war. Vor allem aber eine Therapie. Es sei aber auch wichtig, die Krankheit anzunehmen und zu akzeptieren, so Giesinger. Mittlerweile versuche sie, die Depression als Person wahrzunehmen. „Ah, da ist sie wieder, die tolle Depression. Hallo. Du besuchst mich wieder, wie lange bleibst du diesmal? Also ich sehe die Depression wie eine toxische Beziehung“, erklärte sie.

Zugleich habe sie versucht, so viel wie möglich über ihre Gedanken zu reden und Erlebnisse aufzuarbeiten. „Ich glaube bei fast allen Menschen ist in der Kindheit mal was passiert, was einen stark prägt. Und das alles aufzuarbeiten war sehr viel und ich bin immer noch nicht fertig damit, aber es ist bitterlich nötig.“ 

Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person sich in einer psychischen Ausnahmesituation befinden oder von Suizid-Gedanken betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefon-Seelsorge unter der Telefonnummer 142. Weitere Krisentelefone und Notrufnummern finden Sie HIER.

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(Bild: kmm)



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