Entrüstung und Protest

US-Geschäft warb mit „gelbem Stern“ für Impfgegner

Ausland
30.05.2021 09:00

Mit Werbung für Aufnäher in der Form eines gelben Sterns und mit der Aufschrift „Ungeimpft“ hat ein Hutgeschäft aus dem US-Bundesstaat Tennessee einen Sturm der Entrüstung ausgelöst - und einen Teil seiner Geschäftspartner verloren. Als Reaktion auf das an Nazi-Symbolik erinnernde Produkt im Sortiment von HatWRKS kündigte die traditionsreiche US-Hutmacherfirma Stetson am Samstag (Ortszeit) an, ihre Geschäftsbeziehungen mit dem Unternehmen einzustellen.

Der Laden HatWRKS hatte am Freitag auf seinem Instagram-Kanal angekündigt, die Aufnäher in sein Sortiment aufzunehmen. In dem Beitrag war eine Frau zu sehen, die einen gelben Stern mit der Aufschrift „Ungeimpft“ auf ihrem schwarzen T-Shirt trug. Inzwischen wurde der Instagram-Beitrag gelöscht.

Dutzende Menschen demonstrieren vor dem Geschäft
Unter dem Hashtag #Hateworks entrüsteten sich zahlreiche Internetnutzer über das Produkt. „Eure Nazi-Stern-Aufnäher sind möglicherweise das Beleidigendste und Antisemitischste, was ich je gesehen habe“, schrieb ein Nutzer auf der Facebook-Seite des Geschäfts. Es wurde dazu aufgerufen, den Shop auf Google mit nur einem von fünf möglichen Sternen zu bewerten. Der Protest übertrug sich auch in die reale Welt: So demonstrierten laut örtlichen Medien am Samstag einige Dutzend Menschen vor dem HatWRKRS-Geschäft in der Stadt Nashville. Einige von ihnen hielten dabei ein Banner mit der Aufschrift „Keine Nazis in Nashville!“ in die Höhe.

Das Geschäft reagierte derweil mit Unverständnis auf die Empörung. „Die Menschen sind so empört über meinen Beitrag? Aber empört ihr euch über die Tyrannei, die die Welt gerade erlebt?“, schrieb das Unternehmen auf Instagram. „Wenn ihr nicht versteht, was geschieht, ist das eure Schuld, nicht meine.“ Bereits vor dem Vorfall um den gelben Stern hatte HatWRKS im Internet regelmäßig gegen die Corona-Eindämmungsmaßnahmen sowie gegen US-Präsident Joe Biden gewettert.

Kongress-Abgeordnete verglich Pandemie mit Judenverfolgung
Zuletzt hatte auch die umstrittene republikanische Kongress-Abgeordnete Marjorie Taylor Greene die Pflicht zum Maskentragen in der Corona-Pandemie mit der Judenverfolgung in der NS-Zeit in Verbindung gebracht. Ihre Äußerungen wurden sowohl von den Demokraten als auch der Führung ihrer eigenen Partei scharf kritisiert.

Hälfte aller US-Bürger erhielt mindestens eine Dosis
Mittlerweile hat die Hälfte aller US-Bürger zumindest eine Corona-Spritze bekommen. Viele Bundesstaaten, Gemeinden und Städte sowie Unternehmen bieten inzwischen deutliche Anreize - von der Verlosung von Millionengewinnen bis hin zu Kreuzfahrten - um die Impfquote weiter zu erhöhen.

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