Aktion Scharf

Explosive Party in grüner Idylle

Steiermark
30.05.2021 07:00

Nach Ausschreitungen hat der Grazer Stadtpark einen zweifelhaften Ruf als Feiermeile. Auch die Polizei bekam - wie berichtet - bei der jüngsten Schwerpunktaktion die Aggressionen Hunderter zu spüren. Die „Steirerkrone“ war dabei.w

Schon am späten Nachmittag wimmelt es im Stadtpark nur so vor Menschen. Mittlerweile ist es 22 Uhr. Die Musik dröhnt, es wird gegrölt, die Party ist auf ihrem Höhepunkt. Immer mehr Jugendliche drängen auf die Passamtswiese. In der Hand haben sie Bierflaschen.

„Wir setzen auf Deeskalation“
Was die unzähligen jungen Partytiger nicht wissen: Hinter den Mauern des benachbarten Polizeigebäudes bringen sich gerade Dutzende Beamte in Stellung, um eine Schwerpunktkontrolle durchzuführen. „Wir rechnen mit Widerstand“, sagt der Einsatzleiter. „Wir verstehen, dass die jungen Menschen Lust auf Ausgehen haben. Am wichtigsten ist deswegen die Verhältnismäßigkeit. Wir setzen auf Deeskalation.“

Erst kürzlich war es zu Vorfällen gekommen, bei einer Schlägerei waren 60 Personen beteiligt. Diesmal sollen vor allem die Abstände kontrolliert werden.

Ohne Helm und Schild im Flaschenhagel
In Gruppen bewegen sich die Polizisten auf die Party-Wiese zu. Erste Feiernde stehlen sich davon. Die Stimmung ist aufgeladen, hektisch und es riecht nach Cannabis.

Im Party-Epizentrum angekommen, regt sich Widerstand gegen die Uniformierten: Buhrufe werden laut, Feiernde pöbeln die Beamten an. Und plötzlich fliegen erste Flaschen und Äpfel. Polizei-Sprecher Heimo Kohlbacher zieht uns Reporter zur Seite, und auch die Beamten ziehen sich langsam zurück. „Da müssen wir jetzt auf die eigene Sicherheit schauen“, sagt er. Helme oder Schilder tragen die Polizisten keine. „Wir haben uns dagegen entschieden, damit es deeskalierend wirkt“, hört man.

Zwei Soundmaschinen werden nach einer kurzen Lagebesprechung von der Exekutive beschlagnahmt. „Etwa die Hälfte der Leute hat den Park verlassen. Weil es keine Ausgangssperre mehr gibt, kann man die Leute auch nicht wegweisen“, sagt der Einsatzleiter. „Aber wenn jemand uns gegenüber handgreiflich wird, ist eine Grenze überschritten.“

Deutlich ruhiger ist es am Kaiser-Josef-Platz. Die offensichtlich älteren Besucher hier sehen den Streifzug der Beamten keineswegs als Provokation. Die Bilanz einer Aktion, die wie eine aus zwei Welten anmutet: Mehrere Identitätsfeststellungen und rund zehn Anzeigen.

Birgit Samer
Birgit Samer
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