Die mittlerweile unendliche Geschichte begann Ende 2004, als Lenikus bei der Baubehörde um eine Abbruchgenehmigung ansuchte. Bis 2006 wurde intensiv geprüft und dann die technische Abbruchreife des Gebäudes bestätigt: Eine wirtschaftliche Sanierung sei wegen umfangreicher Baumängel ausgeschlossen. Es gab darauf eine Abbruchgenehmigung.
Kompliziert wurde die Situation, als unmittelbar nach behördlicher Feststellung der Abbruchreife das Bundesdenkmalamt das Haus unter Denkmalschutz stellte. 2008 kam von der Baubehörde trotz des Bescheides des Denkmalamtes ein Abtragungsauftrag – innerhalb von zwölf Monaten sollte das Gebäude abgerissen werden.
"Historisches Ensemble nicht zerstören"
Lenikus saß zwischen zwei Stühlen und versucht nun seit vier Jahren, einen Kompromiss zu finden. Er plante ursprünglich, ein energiesparendes Wohnhaus an dieser Stelle zu errichten, ist aber auch bereit, einen Neubau ganz nach den Vorstellungen der Behörden zu gestalten. Auch die Erhaltung der historischen Fassade ist möglich. Neubaus Bezirksvorsteher Thomas Blimlinger pocht auf den Denkmalschutz und will eine rasche Sanierung des Biedermeier-Hauses: "Wir können uns das historische Ensemble nicht zerstören lassen."
Auch die Anrainer meldeten sich zu Wort: Sie fürchten um die Sicherheit ihrer Häuser, wenn das Gebäude abgerissen wird. Zu einem Abbruch wird es aber vorläufig ohnehin nicht kommen, denn bei einer Ortsverhandlung in dieser Woche wurde die Einrichtung einer Baustelle zum Zweck des Abbruchs nicht bewilligt. Die Behörden wollen jedoch demnächst selbst das heiß umkämpfte Haus abtragen.
von Erich Vorrath, Kronen Zeitung
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