Männer verschwunden

Rätsel um das Zillertaler „Bermudadreieck“

Tirol
18.05.2021 08:45

Immer noch unklar ist die Identität jener Toten, die am Wochenende am Innufer bei Roppen angeschwemmt wurde. Das Obduktionsergebnis stand am Montagabend nach wie vor aus. Und bei der Suche nach drei Vermissten im Zillertal bzw. Karwendel heißt es weiter auf den Zufall setzen. Denn trotz intensiver Suchaktionen fehlt von den insgesamt drei Männern (beinahe) jede Spur.

Die Einheimischen bezeichnen das Gebiet um den Schleierwasserfall am Haselbach in Hart bereits als das „Bermudadreieck des Zillertals“. Denn dort wird nicht nur seit Ende April – wie berichtet – ein 58-jähriger Harter vermisst. In dem unwegsamen Gebiet ist bereits seit 2015 ein damals 97-jähriger Einheimischer nach wie vor abgängig.

Schuh in Höhle gefunden
„Wir haben vor rund einer Woche noch einmal mit Mannschaften, Leichensuchhunden, der Feuerwehrdrohne und vom Hubschrauber aus die Region um den Wasserfall engmaschig abgesucht - leider ohne Erfolg“, betont Einsatzleiter Andreas Gruber von der Bergrettung Kaltenbach. Auch die zahlreichen Höhlen dort wurden unter die Lupe genommen.

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Schweren Herzens haben wir die Suche daraufhin eingestellt.

Einsatzleiter Andreas Gruber

Dabei fand man einen Schuh, der freilich von Deserteuren aus dem Zweiten Weltkrieg stammen dürfte, die damals hier Schutz suchten. Knochenteile erwiesen sich als tierischen Ursprungs. „Schweren Herzens haben wir die Suche daraufhin eingestellt“, sagt Gruber. Dass der Vermisste woanders untergetaucht sein könnte, gilt als ausgeschlossen.

Die Einsatzkräfte hatten außerdem gehofft, auch den seit 2015 hier wie vom Erdboden verschluckten, damals 97-jährigen Harter zu finden. Diese Hoffnung erfüllte sich ebenfalls nicht.

Leichenspürhund dabei
Spurlos verschwunden bleibt zudem der Absamer (60), der sich – wie berichtet – Anfang März zur Buchtaler Hütte im Karwendel über Absam aufmachte. Gruber war damals bei der Suche mit seinem Leichenspürhund dabei.

„Wir haben die Wanderstöcke des Mannes gefunden“, erzählt er. Wider Erwarten befand sich der 60-Jährige aber nicht in der nahen Umgebung, er ist nach wie vor vermisst. Jetzt kann fast nur noch Kommissar Zufall das Rätsel lösen.

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