Maske bleibt Begleiter

Nach dritter Welle mit Zuversicht in den Sommer

Österreich
09.05.2021 06:00

Die Corona-Zahlen sinken schneller als erwartet. Liegt es an den Maßnahmen oder der natürlichen Entwicklung? Die „Krone“ hat nachgefragt. Fix ist: Der Sommer wird entspannt(er). Ein Blick über Europa zeigt: Überall ebbt die dritte Corona-Welle ab. In Österreich fiel die Sieben-Tage-Inzidenz in einer Woche um fast 35 Punkte. „Es sieht so aus, als hätten wir die dritte Welle erledigt“, sagt Mediziner Hans-Peter Hutter, „aber nicht die Pandemie.“

Man müsse jetzt endlich eine Ausgewogenheit, eine Balance finden zwischen Bekämpfung der Pandemie und Belastungen für die Österreicher: „Öffnen ja, aber ohne Maske geht das nicht“, plädiert Hutter für eine FFP2-Pflicht in Innenräumen, etwa bei Konzerten oder in Öffis. Dafür müsse man den Menschen eine Perspektive für ihren Alltag, für Geburtstage, Hochzeiten und private Treffen geben. „Praxisorientierte Tipps sind jetzt sinnvoller als strikte Verbote.“

Mit Letzteren ist nicht zu rechnen, sagt Kanzler Sebastian Kurz: „Wir haben mit der Impfung, dem Testen und den FFP2-Masken jetzt Alternativen zum Lockdown, die es in der ersten Welle nicht gab.“

Welche Maßnahme am besten wirkt
Den größten Einfluss auf den Rückgang der Zahlen habe die Maske, so Mediziner Hutter. Auch Komplexitätsforscher Peter Klimek sieht die Maßnahme als sinnvoll, weil sie einfach in der Umsetzung sei. Stärker auswirken würden sich aber die Teststrategie und die Saisonalität, sprich: das wärmere Wetter.

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Sich von den Masken zu verabschieden war im Vorjahr ein großer Fehler. Heuer müssen sie uns auch im Sommer begleiten, aber das nur dort, wo wir das ohnedies schon gewohnt sind. Aber ein Ende ist in Sicht, nämlich wenn es durch die Durchimpfung eine breite Immunität in der Bevölkerung gibt.

Umweltmediziner Hans-Peter Hutter

Und die Impfung? „Sie schlägt sich weniger durch“, sagt Klimek. Noch - in Israel gab es nachhaltige Effekte bei einer Durchimpfungsrate von 40 bis 50 Prozent. In Österreich sind es knapp 30 Prozent. „Mit jedem Impffortschritt können wir ein Stück mehr öffnen, leben, in die Arbeit zurückkehren und Wachstum und Beschäftigung sichern“, sagt der Bundeskanzler.

Sommerurlaub auch im Ausland realistisch
Im Sommer 2020 warnte er im Hinblick auf Reiserückkehrer noch: „Das Virus kommt mit dem Auto.“ Heuer, so Klimek, dürfte das weniger Thema sein: „Alle mitteleuropäischen Länder stehen etwa ähnlich da wie wir. Ich sehe keine Gefahr, dass ein Land die Kontrolle verliert und seine Nachbarn mitreißt.“ Das sei allerdings nur eine Momentaufnahme.

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Alle mitteleuropäischen Länder stehen im Moment ähnlich da. Ich sehe keine Gefahr, dass ein Land seine Nachbarn mit nach unten reißt.

Komplexitätsforscher Peter Klimek

Tauchen Mutationen auf, müsse es strengere Reisebeschränkungen geben, sagt Klimek. „Je niedriger wir die Zahlen halten, umso länger dauert das.“ Dass es neue Varianten geben werde, gilt als sicher. Die entscheidende Frage sei, ob die Impfung vor der Mutation schützt. „Bisher wirken die Impfstoffe bei Mutationen. Wenn das nicht der Fall ist, müssen wir uns Gedanken über neue Maßnahmen machen. Bis dahin wird die Impfung aber ein normales Leben ermöglichen“, so Kurz.

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