Groß war die Empörung gegenüber dem Prinzen, der der Trophäe wegen in Rumänien einen der größten Braunbären Europas erlegt haben soll. Dieser rechtfertigt sich jetzt: Bei dem Bären, den er erlegt hatte, soll es sich um ein anderes, zum Abschuss freigegebenes Tier gehandelt haben. Die Jagd habe „in diesem Falle auch der Gefahrenabwehr gedient“. Nun sind die rumänischen Behörden am Zug.
Für Entsetzen auf der ganzen Welt haben die Bilder des getöteten Bären „Arthur“ in Rumänien gesorgt. Beim Schützen soll es sich um Prinz Emanuel von und zu Liechtenstein handeln. Diese verweigerte der „Steirerkrone“ gegenüber bislang jegliche Stellungnahme.
Am Freitag aber äußert sich der Prinz erstmals: „Nachdem ein Bär häufig in Siedlungen vorgedrungen ist, wurde er von den zuständigen rumänischen Behörden als gefährlich eingestuft und zum Abschuss freigegeben. Die Berechtigung zur Jagd habe ich legal von den zuständigen Behörden erworben und ausgeübt“, heißt es vom Liechtensteiner Prinzen in einem Schreiben.
Die Berechtigung zur Jagd habe ich legal von den zuständigen Behörden erworben und ausgeübt.
Prinz Emanuel von und zu Liechtenstein
Sondergenehmigung für Problemtier
Zur Vorgeschichte: Bären sind auch in Rumänien geschützt. Für ein Problemtier, das in einem Dorf angeblich Schaden angerichtet hat, wurde aber eine Sondergenehmigung zum Abschuss erteilt. Rumänischen Medien zufolge soll der oststeirische Besitzer der Riegersburg 7000 Euro hingeblättert haben. Zur genauen Summe äußert sich dieser nicht und meint lediglich: „Die bezahlten Gebühren werden meines Wissens vorrangig in Schutzprogramme investiert für Bären und für die Menschen, die mit ihnen leben.“
Prinz bestreitet Vorwürfe
In „Begleitung lokaler Jagdführer“ habe er „das Problemtier 250 Meter vor den Häusern eines Dorfes erlegt“, heißt es in der Stellungnahme weiter. Erlegt wurde aber, so der Vorwurf der Naturschützer von „Agent Green“, nicht der besagte Problembär (ein weibliches, eher kleines Tier), sondern ein stattlicher, 17 Jahre alter Braunbär.
Der Riegersburg-Besitzer bestreitet jedenfalls, dass es sich um Braunbär „Arthur“ gehandelt habe. Das sei auch „fotografisch dokumentiert“. Den zuständigen Behörden sichere er „vollste Unterstützung“ bei den Ermittlungen zu. Eine Publikation der Ergebnisse dieser Untersuchung begrüße er, teilte er mit.
Sie (die Jagd, Anm.) hat in diesem Falle auch der Gefahrenabwehr gedient.
Prinz Emanuel von und zu Liechtenstein
Jagd hat „für Familie große Tradition“
Und: „Ich bedauere außerordentlich und entschuldige mich dafür, dass ein Eindruck entstehen konnte, durch den viele Menschen sich in ihren Gefühlen verletzt fühlten. Die Jagd als Mittel zur Hege und Pflege eines artenreichen Wildbestandes und zur Sicherung seiner Lebensgrundlagen hat für unsere Familie eine große Tradition. Sie hat in diesem Falle auch der Gefahrenabwehr gedient.“ Nun sind die rumänischen Behörden am Zug.
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