Stundenlanger Einsatz

Aktivisten besetzten Haus am Wiener Rathausplatz

Wien
26.04.2021 21:56

Aktivisten haben am Montag das leer stehende Gründerzeithaus am Wiener Rathausplatz besetzt - laut eigenen Angaben, um u. a. auf die Situation am Wohnungsmarkt und den Leerstand aufmerksam zu machen. Rund 50 Personen hatten sich in dem Gebäude versammelt und entrollten Transparente. Am Abend verschaffte sich die Polizei Zugang und begann mit der Räumung des Hauses. Nach siebenstündiger Besetzung war das Objekt gegen 21 Uhr schließlich wieder leer. Die Exekutive sprach von einer „zwangsweisen Auflösung“. Entgegen zuvor anders lautenden Gerüchten wurden die Teilnehmer des Protests nicht ins Polizeianhaltezentrum an der Rossauer Lände gebracht.

Da bei der Versammlung „rechtswidrige Handlungen“ gesetzt worden seien, sei die behördliche Auflösung veranlasst worden, teilte Polizeisprecherin Barbara Gass am Montagabend mit. Die Aktivisten der Initiative „bleiberechtfüralle“ folgten der Aufforderung über Lautsprecher allerdings nicht, auch „zuvor gesetzte Dialogversuche“ der Polizei, die Versammlung freiwillig zu beenden, seien ignoriert worden. Deshalb habe man die Kundgebung nach den Bestimmungen des Versammlungsgesetzes zwangsweise aufgelöst, hieß es in der Aussendung der Polizei.

Man übe „Kritik an der Immobilienspekulation und dem Leerstand in Wien, der Wohnungsmangel suggeriert und dadurch künstlich die Mietpreise nach oben treibt“, hatten die Aktivisten zuvor im Zusammenhang mit der Aktion erklärt. Dringend benötigter Wohnraum für Menschen, die kein Zuhause haben, werde verwehrt.

Auf entrollten Plakaten fand sich jedoch auch die Aufschrift „Refugees welcome“, es wurde also nicht nur auf die Wohnsituation aufmerksam gemacht, sondern auch gegen die Asylpolitik protestiert. Argumentiert wird von der Initiative „bleiberechtfüralle“, dass geflüchtete Menschen, die ein sicheres Zuhause suchten, auf unmenschliche Weise aus Österreich in Kriegs- und Krisengebiete abgeschoben würden, obwohl mitten in Wien Platz zur Verfügung stehen würde.

Auf dem Balkon tanzende Aktivisten
Auch auf dem Balkon des Gebäudes hatten sich Aktivisten eingefunden. Immer wieder wurde getanzt - die derzeit geltenden Regeln, Abstand- und Maskenpflicht, wurden dabei eingehalten. Vor dem Gebäude versammelten sich auf der Straße ebenfalls Menschen. Diese wurde gesperrt. 

Siebenstündige Besetzung beendet
Am frühen Abend hieß es seitens der Initiative via Twitter, die Hausbesetzer würden sich bei der Räumung des Hauses friedlich verhalten und keinen Widerstand leisten. Gegen 19.30 Uhr verschaffte sich die Exekutive Zutritt zu dem Gebäude. Kurz nach 20 Uhr wurden bereits die ersten Besetzer von der Exekutive herausgetragen. Eine knappe Stunde später war das Objekt wieder leer. Die Aktivisten wurden entgegen zuvor anders lautenden Gerüchten nicht in das Polizeianhaltezentrum an der Rossauer Lände gebracht. Aus diesem Grund fand auch keine vorher angekündigte Kundgebung vor dem Zentrum statt.

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