Merkel stoppt Vorhaben

Deutschland rudert bei Osterruhe wieder zurück

Ausland
24.03.2021 11:44

Weil auch bei unseren Nachbarn die Corona-Infektionszahlen in die Höhe gehen, wollte Deutschland über Ostern in den schärfsten Lockdown seit Beginn der Pandemie vor einem Jahr gehen. Von 1. bis einschließlich 5. April hätte das öffentliche, wirtschaftliche und private Leben stark heruntergefahren werden sollen - am Mittwochvormittag stoppte Kanzlerin Angela Merkel dieses Vorhaben.

Merkel übernimmt die Verantwortung für die umstrittene Regelung sowie die kurzfristige Rücknahme, wie sie in einem Statement sagte, in dem sie sich auch bei den Bürgerinnen und Bürgern Deutschlands entschuldigte. Aufwand und Nutzen einer solchen Regelung hätten in keinem vernünftigen Verhältnis gestanden, habe Merkel davor in einer kurzfristig anberaumten Konferenzschaltung mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder erklärt. Die deutsche Wirtschaft hatte mit teils scharfer Kritik auf die Beschlüsse des Bund-Länder-Gipfels reagiert.

Zahlen steigen auch in Deutschland stetig
Die Debatte ist bestimmt von steigenden Zahlen an Neuinfektionen und der Warnung etwa des Robert-Koch-Instituts (RKI), dass die Zahlen auch wegen der Ausbreitung ansteckenderer Virusvarianten bis Ostern sehr stark steigen könnten. Die Gesundheitsämter meldeten dem RKI binnen eines Tages 15.813 Corona-Neuinfektionen. Zudem wurden innerhalb von 24 Stunden 248 neue Todesfälle verzeichnet, wie es Mittwochfrüh hieß. Vor einer Woche hatte das RKI binnen eines Tages 13.435 Neuinfektionen und 249 neue Todesfälle verzeichnet. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag wie am Vortag bei 108,1.

Die Lage ist wie in Österreich regional sehr unterschiedlich - was auch die schwierige Diskussionslage unter den 16 Länderchefinnen und -chefs erklärt. Neun Länder haben laut dem RKI eine Inzidenz von über 100, Thüringen von 210. In Sachsen an der tschechischen Grenze ist die Zahl der Neuinfektionen binnen einer Woche auf mehr als 150 geklettert. Vor allem die Landkreise in Sachsen und Bayern an der Grenze zu Tschechien weisen sehr hohe Werte auf.

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