Pilzbefall als Ursache

Baum-Tragödie: Frau (46) in kritischem Zustand

Tirol
23.03.2021 07:10

Es war ein unfassbares Pech für eine 46-Jährige und deren Sohn (7) am Montag in der Ing.-Etzel-Straße in Innsbruck: Ohne jede Vorwarnung stürzte plötzlich ein mächtiger Baum um, riss die Oberleitung der Straßenbahn herab und traf die beiden Fußgänger. Die Mutter erlitt schwerste Kopfverletzungen und liegt nun auf der Intensivstation, ihr Kind kam glimpflicher davon. Wie konnte so etwas passieren? Ein Pilzbefall dürfte Ursache gewesen sein. 

Es herrschte kein Sturm und nur eine geringe Menge Schnee lag auf der rund 17 Meter hohen Robinie. Dennoch stürzte der mächtige Baum an der Ecke Ing.-Etzel-Straße/Klara-Pölt-Weg um 7.40 Uhr um. Ausgerechnet in dem Augenblick, als Mutter und Sohn auf dem Gehsteig vorbeigingen. Ein Zeuge schlug Alarm.

Christoph Grubhofer war Einsatzleiter der Berufsfeuerwehr: „Bei unserem Eintreffen war bereits die Rettung vor Ort, die Frau lag im Bereich eines großen Astes. Mit dem Wegräumen konnten wir erst beginnen, nachdem die Verkehrsbetriebe den Strom abgeschaltet hatten.“ Der stürzende Baum hatte die Oberleitung der Straßenbahn herabgedrückt, aber nicht gekappt.

Fatale Folgen
Die ersten Informationen von Polizei und Rettung waren leider nicht erfreulich: Die 46-Jährige hatte sich schwerste Kopfverletzungen zugezogen, der Siebenjährige hingegen kam mit einigen Kratzern davon. „Er kam dann in die Obhut des hinzugekommenen Vaters“, schildert Polizeipressesprecher Stefan Eder. Die 46-jährige Frau wurde am Vormittag operiert und gegen Mittag in kritischem Zustand auf die Intensivstation verlegt.

Pilzbefall setzte Wurzeln zu
Nun dreht sich alles um die Frage: Wie konnte das passieren? Laut ersten Erhebungen eines Sachverständigen hatte der Baum eine durch einen Pilzbefall ausgelöste Wurzelverletzung mit Fäulnisbildung.

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Erst nach dem Umstürzen sah man, dass der Wurzelstock in keinem guten Zustand war.

Thomas Klingler, Vorstand des städtischen Gartenamtes.

Thomas Klingler, Vorstand des städtischen Gartenamtes, zur „Krone“: „Erst nach dem Umstürzen sah man, dass der Wurzelstock in keinem guten Zustand war. Oberirdisch gab es keine Auffälligkeiten.“ Die Bäume in der Landeshauptstadt werden laut Baumkataster jährlich kontrolliert - „bei schlechtem Zustand sogar öfter“, betont Klingler. Dass ein Baum ohne äußere Einflüsse einfach so umkippe, sei höchst selten der Fall.

Bericht an die Staatsanwaltschaft
Die Polizei hat Ermittlungen aufgenommen. Der Bericht wurde der Staatsanwaltschaft zur weiteren Beurteilung des tragischen Falls übermittelt. Die Staatsanwaltschaft hat den Sachverständigen bestellt.

Christian Biendl und Andreas Moser, Kronen Zeitung

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