Betroffene sauer

Nur noch mit Corona-Test als Begleitung zum Arzt

Oberösterreich
11.03.2021 06:00

Eine neue Novelle der Covid-19-Schutzverordnung trat gestern in Kraft: Ab sofort benötigen Begleitpersonen in Ordinationen einen negativen Test. Ein Linzer Zahnarzt kritisiert Umsetzbarkeit der Regelung aufs schärfste.

„Das ist völlig absurd, langsam sollte man mal die Kirche im Dorf lassen“, fiel der Linzer Zahnarzt und Kieferchirurg DDr. Michael Stelzl Montag Nachmittag fast aus allen Wolken, als er eine Email der Zahnärztekammer im Postfach vorfand. Darin stand, dass ab sofort Begleitpersonen von Patienten nur noch mit einem negativen Corona-Test in die Ordination eingelassen werden dürfen. „Nicht nur, dass zwischen der Information und dem Inkrafttreten weniger als 24 Stunden lagen, ist diese Änderung der Covid-19-Schutzverordnung für mich absolut nicht nachvollziehbar“, so Stelzl. Der weiter ausführt: „Wenn sich etwa ein Kind beim Spielen einen Zahn abbricht und daraufhin mit der Mama in die Ordination kommt, muss ich beide - sofern die Mutter keinen Test vorweisen kann - wegschicken. Und das ohne Ausnahme.“

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Irgendwann muss einmal Schluss sein! Sollen Ärzte tatsächlich ihre kleinen Patienten wegschicken, wenn Eltern keinen Test, der negativ ist, vorweisen?

Michael Stelzl, Zahn- und Kieferchirurg

„Diese Neuregelung ist völlig unpraktikabel“
Was davor nur in bettenführenden Krankenanstalten verordnet war, gilt jetzt übrigens nicht nur für Zahnmediziner, sondern für allen anderen Ärzte auch. Patienten selbst sind von der Änderung weiter ausgenommen, will man die Schmerzgeplagten in einer Notsituation nicht noch mehr belasten. Stelzl: „Je mehr man reguliert, desto schwieriger wird es. Ich unterstelle niemanden eine böse Absicht, aber das ist im Alltag einfach unpraktikabel.“

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