„Wir distanzieren uns“

AfD-Mitglied nach Zyklon-B-Sager ausgeschlossen

Ausland
09.03.2021 14:25

Jener deutsche Verschwörungstheoretiker und Holocaust-Leugner, der am vergangenen Wochenende vor dem ehemaligen Konzentrationslager Mauthausen Corona-Impfungen mit dem Giftgas Zyklon B verglichen hatte, ist aus der Partei Alternative für Deutschland (AfD) ausgeschlossen worden. Das habe der Parteivorstand in Bayern „umgehend“ beschlossen.

„Wir distanzieren uns von jeglichen Vergleichen und missbräuchlicher Verwendung von Begriffen oder Begebenheiten aus der Zeit des Nationalsozialismus“, erklärte der bayrische AfD-Landesvorsitzende Gerd Mannes am Dienstag.

Aussagen waren „Verbalentgleisungen“
Die Aussagen des nun ehemaligen AfD-Mitglieds bezeichnete Mannes als „Verbalentgleisung“. Der bekannte Verschwörungstheoretiker Stefan Bauer hatte in seinem im Netz verbreiteten Video nicht nur den Zyklon-B-Vergleich gemacht, sondern auch in den Raum gestellt, dass für Impf- oder Testverweigerer künftig „wieder solche Lager hier“ eingerichtet werden könnten.

Dabei befand er sich auf dem Gelände des ehemaligen KZ Mauthausen, wo die Nazis zwischen 1938 und 1945 mindestens 90.000 Menschen ermordeten.

Polizei ermittelt
Die österreichische Polizei ermittelt in der Sache. Bauer war bisher im Kreisverband Rosenheim für die AfD aktiv und kandidierte im vergangenen Jahr auch für den Stadtrat. Bei Demonstrationen von Corona-Gegnern war er bereits häufiger als sogenannter Querdenker auffällig geworden.

Die Leitung der Gedenkstätte meldete das Video nach eigenen Angaben den österreichischen Behörden. „Meinungsfreiheit hört dort auf, wo die Verbrechen des Nationalsozialismus verharmlost und historisch unhaltbare Vergleiche zum NS-Terrorregime gezogen werden“, teilte die Leitung mit. „Diesen Missbrauch des Orts lehnen wir entschieden ab.“

Quelle: APA/AFP

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