In Schwanenstadt

Tochter strebt das Stadtchef-Amt ihres Vaters an

Oberösterreich
17.02.2021 15:02

Seit 1850 haben in Schwanenstadt 23 Männer das Bürgermeisteramt innegehabt. Nun strebt im Herbst mit Doris Staudinger erstmals eine Frau dieses Amt an. Die 50-jährige ÖVP-Politikerin will dabei in die Fußstapfen ihres Vaters Karl treten, der sich nach 26 Jahren in den Ruhestand verabschieden wird.

Schwanenstadt ist eine ÖVP-Hochburg und politisch ganz eng mit dem Namen Staudinger verbunden.  Von 1959 bis 1995 regierte Bürgermeister Rudolf Staudinger in der 4200-Einwohner-Gemeinde. Nach seinem Tod übernahm Namensvetter Karl Staudinger das Amt. Auch er hielt lange durch. Nach 26 Jahren ist im Herbst aber Schluss.

Dritte Staudinger-Ära?
Die Chancen auf eine dritte Staudinger-Ära stehen nicht schlecht. Doris Staudinger strebt die Nachfolge ihres Vaters an. Sie geht als Nummer eins für die ÖVP ins Rennen. Seit 2009 sitzt sie im Gemeinderat. 2018 wurde sie als Stadträtin angelobt. Die Lust auf mehr wurde dadurch immer größer. „Als mein Vater vor zwei Jahren seinen Rücktritt bekannt gab, machte ich mir immer mehr Gedanken. Nach reiflicher Überlegung will ich nun Bürgermeisterin werden“, so die 50-Jährige. Ob in Oberösterreich jemals eine Tochter ihrem Vater als Bürgermeisterin gefolgt ist, weiß sie nicht.

Mehr Team-Gedanke
Klar ist für die ledige und kinderlose Politikerin aber, dass unter ihrer Führung der Teamgedanke mehr in den Vordergrund rücken muss. „Mein Vater ist so lange im Amt. Da ist vieles zu einer One-Man-Show geworden, das meine ich aber gar nicht negativ!“ Sonst unterscheide sie sich wenig von ihrem Papa. „Wir sind uns schon sehr ähnlich“, lächelt Staudinger. Sollte sie die Wahl im Herbst gewinnen, würde sie ihren Job in Linz im Büro von Landtagspräsident Wolfgang Stanek aufgeben und das Bürgermeister-Amt hauptberuflich ausüben. „Es gibt viel zu tun. Am Herzen liegt mir ganz besonders die Attraktivierung des Stadtplatzes. Wir haben auch einen akuten Mangel an Hausärzten.“

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