Hirsche kommen zum Hof

Immer mehr Bauern kümmern sich um Wild in Not

Kärnten
31.01.2021 22:30

Nach wie vor kämpfen die Wildtiere in Oberkärnten und Osttirol wegen der Schneemassen ums Überleben (die „Krone“ berichtete). Viele Waldbewohner sind bereits an Erschöpfung gestorben. Jäger und Bauern setzten daher ihre Wildfütterungen ungebrochen fort. In Maria Luggau kommt das Wild sogar bis zu einem Hof.

„Die Jäger der Gemeinde liefern mir das Heu und haben mich gebeten, dass ich das Rotwild füttere“, berichtet Jungbauer Johannes Oberluggauer aus Maria Luggau im Kärntner Lesachtal. Seine Landwirtschaft liegt unter einem Schutzwald, der durch das hungrige Wild schon sehr in Mitleidenschaft gezogen wurde.

„Die Verbissschäden sind enorm“
Jeden Tag bringt der junge Mann das Heu auf den Hang hinter seinem Hof. „Die Verbissschäden sind enorm. Wir werden erst im Frühjahr wissen, wie schlimm es wirklich ist. Aber jetzt kann man eh nichts mehr machen. Die Tiere brauchen Hilfe“, erklärt der Jungbauer.

Zahlreiche Hirsche sind bereits an Erschöpfung im tiefen Schnee gestorben oder erfroren. „Ich habe schon an die sieben tote Tiere gefunden. Wie es im Wald ausschaut, wissen wir noch nicht. Bei zweieinhalb Meter Schneehöhe kann man dort zurzeit nicht hin. Nur das Wild kämpft sich mühsam durch die Schneemassen.“

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Die Hirsche ziehen sich nur in der Nacht zurück. In der Früh kommen sie dann wieder und bleiben stundenlang beim Heu.

Jungbauer Johannes Oberluggauer

„Die Tiere kommen dann oft nicht mehr weiter und sterben“, weiß der Landwirt. Täglich kommen jetzt an die 33 Hirsche bis auf 20 Meter an seinen Hof heran und warten jeden Tag auf das wichtige Heu. „Früher hat es so zahlreiche Rotwild-Bestände nicht gegeben“, erzählt der Vater des Vollerwerbsbauern. Die Wildtierfütterungen werden wohl auch noch im Februar andauern. Am Wochenende wird das Wetter wieder unbeständig. 

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