Österreich bremst noch

EU-Länder sagen Impfverweigerern Kampf an

Ausland
30.12.2020 06:00

Freiheit oder Zwang: In einigen EU-Ländern wird heftig über eine Corona-Impfpflicht diskutiert. Auch Debatten über mögliche Sanktionen gegen Verweigerer gibt es bereits. So plant Spanien etwa eine öffentliche Liste mit Personen, die das Corona-Vakzin ablehnen. In Österreich betonten Bundeskanzler und Gesundheitsminister unlängst erneut, dass an eine Impfpflicht nicht gedacht ist. 

Kaum ist die langersehnte Impfung gegen das Coronavirus da, haben heftige Debatten über den Umgang mit Impfverweigerern begonnen. Spanien will die Namen von Personen registrieren, die das Angebot einer Impfung abgelehnt haben. Die Liste wird nicht öffentlich zugänglich sein, aber an andere europäische Länder weitergegeben werden, so Gesundheitsminister Salvador Illa. Impfpflicht sei aber keine geplant.

Heftige Debatten auch in Italien
Die wird derzeit auch in Italien heftig debattiert. Die Regierung in Rom hat zwar versichert, dass sie den Italienern Impffreiheit garantieren will, sollten sich jedoch wenige Personen zur Impfung melden, wird eine Impfpflicht für Beamte, Lehrer und das Gesundheitspersonal nicht ausgeschlossen.

Agostino Miozzo, der die Regierung bei der Ergreifung der Anti-Covid-Maßnahmen berät, sprach sich für eine Impfpflicht für das Gesundheitspersonal sowie für alle Mitarbeiter von Spitälern und Seniorenheimen aus. „Eine Impfpflicht ist nicht der richtige Weg, mit der Corona-Pandemie umzugehen“, erklärte hingegen die Ministerin für die öffentliche Verwaltung, Fabiana Dadone.

Sollen Ärzte zur Impfung gezwungen werden?
Laut Rechtsprofessor Amedeo Santosuosso könnten Ärzte zur Impfung gezwungen werden: „Medizinern, die nicht geimpft werden wollen, könnte verboten werden, mit anfälligeren Personen zu arbeiten.“ Die italienische Ärztekammer leitete bereits Disziplinarverfahren gegen zehn Ärzte ein, die sich offen gegen die Anti-Covid-Impfung ausgesprochen hatten.

Anschober: „Werden auf ehrliche Information setzen“
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) betonte beim Impfstart am 27. Dezember, dass es in Österreich keine Impfpflicht geben werde. Aber gerade bei älteren Menschen könne das eine Frage über Leben oder Tod sein. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grünen) fügte hinzu, man werde auf „ehrliche Information“ setzen. Der Gesundheitsminister erinnerte an die Ausrottung der Kinderlähmung in Österreich durch Impfung.

Kronen Zeitung/krone.at

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